Leitfaden zur Auswahl und Einrichtung genetischer Erhaltungsgebiete

GND
1059147041
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Deutschland
Frese, Lothar;
GND
1178386066
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Deutschland
Bönisch, Maria

Genetische Erhaltungsgebiete (GenEG) dienen der aktiven und langfristigen In-situ-und Ex-situ-Erhaltung bestimmter Populationen züchterisch relevanter Wildpflanzenarten. Die Gesamtheit der GenEG soll die genetische Diversität dieser Arten bestmöglich repräsentieren. Dieser Leitfaden beschreibt in acht Schritten ein erprobtes Verfahren für die Planung und die Einrichtung von GenEG anhand der Erfahrungen aus dem Modellund Demonstrationsverfahren „Genetische Erhaltungsgebiete für Wildselleriearten (Apium und Helosciadium) als Bestandteil eines Netzwerks genetischer Erhaltungsgebiete in Deutschland (GE-Sell)“. In den ersten vier Schritten wird die Beschaffung und Aufbereitung von Verbreitungsdaten der Zielarten sowie die Auswahl und Bewertung von Fundorten und Vorkommen für genetische Analysen dargestellt. Schritt 5 ist dem Thema genetische Analyse und der Ergebnisbewertung gewidmet. Die Schritte 6 bis 8 befassen sich mit Aspekten der partizipatorischen Projektplanung und der formalen Ausweisung von GenEG sowie dem Aufbau einer Organisationsstruktur, die für das dauerhafte Management eines Netzwerks von GenEG notwendig ist. Das hier dargestellte Verfahren kombiniert den Genpool-Lösungsansatz zum Aufbau von GenEG mit Elementen der partizipativen Planung von Naturschutzprojekten. Alle Interessensgruppen werden möglichst frühzeitig in die Datenerhebung, Planung, Analyse, Ergebnisinterpretation und die Auswahl von GenEG eingebunden. Am Ende eines gemeinsam gestalteten Entscheidungsprozesses werden klar definierte GenEG ausgewiesen. GenEG sind ein neues Modul des Artenschutzes. Deshalb kann dieser Leitfaden nicht alle Aspekte abschließend behandeln. In einigen Textabschnitten wird daher der vorhandene Handlungsbedarf beschrieben und zur Diskussion gestellt.

The genetic reserve conservation technique serves the active and long-term in situ and ex situ conservation of specific populations of wild plant species relevant for breeding. The sum of all genetic reserves should cover the genetic diversity of a species. This guide describes in eight steps a tested procedure for the planning and establishment of genetic reserves based on the experience gained from the model and demonstration project "Development of a nationwide network of genetic reserves for wild celery (GE-Sell)”. The first four steps describe the acquisition and preparation of distribution data of the target species as well as the selection and evaluation of sites and occurrences for genetic analyses. Step 5 is dedicated to genetic analyses and the evaluation of results. Step 6 to 8 deal with aspects of participatory project planning and the formal designation of genetic reserves and the establishment of an organisational structure necessary for the long-term management of a reserves network. The procedure presented combines the gene pool approach to the establishment of genetic reserves with elements of participatory planning of nature conservation projects. All stakeholders are involved as early as possible in the data collection, planning, analysis, interpretation of results and selection of genetic reserves. At the end of a jointly designed decision-making process, clearly defined genetic reserves are identified. Genetic reserves are a new component of species conservation. Therefore, this guideline cannot cover all aspects conclusively and the text also describes and discusses existing needs for action.

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