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Umsetzungsstand und erste Wirkungen der Fördermaßnahme "Entwicklung von Seen" (7.6) : Programm zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum Niedersachsen und Bremen 2014 bis 2020 (PFEIL)

Im Rahmen der Evaluation von PFEIL wurde in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU) eine Studie zum aktuellen Umsetzungsstand und zu ersten Wirkungen der Fördermaßnahme „Entwicklung von Seen“ (SEE, Code 7.6) durchgeführt. Anhand ausgewählter Projekte werden der aktuelle Umsetzungsstand aber auch Probleme in der verwaltungstechnischen Umsetzung der Maßnahme diskutiert. Das Seenkompetenzzentrum des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirt-schaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Sulingen stellte hierfür umfangreiche Antragsunterlagen sowie vorliegende Zwischen- und Endberichte für einzelne geförderte Projekte zur Verfügung. Die Auswertung von Unterlagen wurde ergänzt durch eine eigene Begehung der Projektgebiete sowie Telefoninterviews mit den zuständigen Bearbeiter*innen bei den Zuwendungsempfänger*innen. Fachtechnische Fragen wurden mit den Vertretern*innen des Seenkompetenzzentrums diskutiert. Insgesamt wurden bis Ende 2019 18 Projekte (1.-3. Call) bewilligt, die bewilligte Fördersumme liegt bei 2,4 Mio. Euro. Sofern die noch anstehenden Projekte des 4. Calls bewilligt werden, wird das Fördervolumen dann bei ca. 4,4 Mio. Euro liegen. Geplant ist der Einsatz von ca. 9,1 Mio. Euro an Fördermitteln (davon 5,0 Mio. Euro an ELER-/EU-Mitteln) über die Förderperiode PFEIL 2014-2020. Die Finanzmittel werden nach derzeitigem Stand in der aktuel-len Förderperiode (ohne Verlängerung) nicht vollständig bewilligt und ausgezahlt werden können. Eine Umschichtung von Mitteln in andere Fördermaßnahmen, die einen Bezug zu Oberflächengewässern aufweisen, ist seitens des MU angedacht und wird geprüft. Es sind bisher nur einzelne kleinere Projekte abgeschlossen. Die vorliegenden Projektbeschreibungen ermöglichen allerdings eine erste Abschätzung von potenziellen Wirkungen. Eine umfassende Bewertung der Fördermaßnahme SEE wird im Rahmen der Ex-Post-Bewertung erfolgen. Die für diesen Bericht gewählten Fallbeispiele beziehen sich auf unterschiedliche Projektphasen. Während bei den Fallbeispielen Großes Meer Eydelstedt, Zwischenahner Meer und Blender See noch die Bestandsaufnahme im Vordergrund stand, wird im Fallbeispiel Steinhuder Meer die Machbarkeit der Umsetzung einer konkreten Maßnahme zur Reduzierung der Phosphor-Einträge (P-Einträge) analysiert (Regenwasserbehandlungsanlage Steinhuder Meer). Im Fallbeispiel Isenhagener See wurde eine Entschlammung des Seekörpers vorge-nommen, nachdem umfangreiche Voruntersuchungen bereits durchgeführt und insbesondere die P-Einträge über die Zuflüsse bereits reduziert worden waren. Die Wirkungen der Förderung, sofern man diese an einer messbaren Verbesserung der Wasserqualität oder an der Erreichung des guten ökologischen Zustands/Potenzials des Wasserkörpers bemisst, werden überwiegend indirekt sein und mit zeitlicher Verzögerung eintreten. Zu berücksichtigen ist auch, dass Wirkungen der Sanierungsmaßnahmen in erheblichem Maße von externen Faktoren überlagert werden können (z. B. agrarstrukturelle und sektorale Entwicklungen, Klimaveränderungen). Die Steuerung der Fördermaßnahme durch die Projektauswahl und fachliche Beratung der Antragsteller durch das Seenkompetenzzentrum lässt deutlich den Vorrang der Sanierung der Einzugsgebiete vor der Restauration des Wasserkörpers erkennen. Von daher ist ein effizienter Mitteleinsatz gewährleistet. Indirekte positive Wirkungen sind bei allen Förderprojekten mittel- bis langfristig zu erwarten. Ob im Rahmen der Ex-Post-Bewertung bereits über messbare Wirkungen berichtet werden kann, bleibt abzuwarten...

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