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Monitoring der Lebensmittelverluste im Lebensmittelhandel

Die Lebensmittelverschwendung (würde sie als ein Land gewertet) ist nach China und den USA weltweit der größte Treibhausgasemittent. Insgesamt werden etwa ein Drittel aller Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr produziert wurden, entsorgt und gehen verloren (FAO, 2015). In Deutschland waren es 2015 11,9 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle (Schmidt et al., 2019). Die Vereinten Nationen haben 2015 mit den Sustainable Development Goals (SDG), insbesondere durch das Unterziel 12.3, festgehalten, dass Lebensmittelverschwendung bis 2030 reduziert werden soll (VN, 2015). Für den Konsum- und Handelsbereich ist das Ziel mit einer 50-prozentigen Reduzierung quantifiziert worden. Um die Erfolge der Reduzierung der Lebensmittelverluste in Deutschland quantifizieren zu können, bedarf es eines differenzierten Monitorings. Die Baseline 2015 (Schmidt et al. 2019) liefert eine Methode und erste Zahlen als Grundlage für die Trender-mittlung, um bestimmte Bereiche der Lebensmittelversorgungskette zu bewerten und damit effiziente Strategien zur Reduzierung zu bestimmen. Dafür sind direkte Messungen der Lebensmittel-verluste erforderlich. Dieses Working Paper bezieht sich auf den Lebensmittelhandel. Monitoring-Methoden zu Lebensmittelabfällen sind in den verschiedenen Sektoren sehr individuell, da sie unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen. Die Methoden zur Erhebung werden auf Basis der Literatur sowie Expert*innen-Einschätzungen erläutert und hinsichtlich ihrer Aussagekraft und ihres Aufwandes verglichen mit dem Ziel, eine geeignete Methode für den deutschen Lebensmittelhandel zu finden. Aus dem Methodenvergleich konnten folgende Kernaussagen herausgearbeitet werden: • Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit der Personen, die die Daten erfassen/verarbeiten, mit den Unternehmen, die die primären Daten liefern können, ist unabdingbar. • Definition: Alle unverkauften Lebensmittel (Lebensmittelabfall, Tierfutter, Lebensmittel-spenden) sollten in die Analysen miteinbezogen werden. • Marktbeschaffenheit: Ein Überblick über die Struktur des Lebensmittelhandels auf nationaler Ebene ist unentbehrlich. • Methode: Abschriften (Abzählen/Scannen) haben sich durch die Abwägung von Aussagekraft und Aufwand als besonders geeignete Methode erwiesen. • Zusätzliche Parameter: Um auch die Verwertung der entsorgten Lebensmittel zu erfassen, sind zusätzliche Erhebungen über die für das Monitoring erforderlichen hinaus notwendig.

Food waste (if it were considered as a country) is the world's third largest emitter of greenhouse gases after China and the USA. In total, about one third of all food produced for human consumption is wasted (FAO, 2015). In Germany, 11.9 million tons of food was wasted in 2015 (Schmidt et al., 2019). In 2015 the United Nations established the Sustainable Development Goals (SDGs), target 12.3 states that food waste should be reduced by 2030 (VN, 2015). For the consumer and retail sectors, the target has been quantified as a 50 percent reduction. In order to quantify the success of the reduction of food waste in Germany, a differentiated monitoring concept is required. The Baseline 2015 (Schmidt et al., 2019) provides initial figures as a basis for trend analysis in order to evaluate certain areas of the food supply chain and thus to determine efficient reduction strate-gies; this requires direct measurements of food waste. This working paper highlights monitoring methods in food retail. The monitoring methods for food waste are individual in the different sectors as each represent different challenges. The methods presented focus on previous literature and expert assessments and are compared in terms of their significance and effort with the aim of finding a suitable method for the German food retail. The following core statements could be detected from the comparison of methods: • Cooperation: Cooperation with the companies that can provide the primary data is the key to success. • Definition: All unsold food (food waste, animal feed, food donations) should be included in the analyses. • Market structure: An overview of the structure of the food retail on a national level is essential • Methods: Transcriptions of economic losses have proven to be a particularly suitable method, as they are weighing up significance and effort involved. • Additional parameters: Additional surveys are necessary to also record the recovery of the disposed food.

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