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Ergänzung der Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. zur veganen Ernährung hinsichtlich Bevölkerungsgruppen mit besonderem Anspruch an die Nährstoffversorgung

Abstract Das Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) zu veganer Ernährung stammt aus dem Jahr 2016 [1]. Seitdem liegen einige weitere Publikationen zur veganen Ernährung bei Bevölkerungsgruppen mit besonderem Anspruch an die Nährstoffversorgung vor. Zur Identifizierung relevanter Publikationen wurde eine ergänzende systematische Literaturrecherche im 4-Augen-Prinzip in den Datenbanken NCBI PubMed, Embase und Cochrane mit dem Suchbegriff „vegan“ durchgeführt. Insgesamt wurden unter dem Suchbegriff „vegan“ für den genannten Zeitraum 818 Literaturstellen identifiziert. Fünf Publikationen zu drei Studien und ein systematischer Review entsprachen den Einschlusskriterien; Metaanalysen zur Thematik konnten nicht identifiziert werden. Da die in das systematische Review eingeschlossenen Originalstudien alle außerhalb des Untersuchungszeitraums dieser Recherche liegen, wurden die Ergebnisse des Reviews von der Auswertung ausgeschlossen. Die wenigen, nicht repräsentativen Daten deuten darauf hin, dass sich der Vitamin-B12-Gehalt der Frauenmilch und die Energiezufuhr der Kinder statistisch nicht signifikant zwischen vegan, vegetarisch und omnivor ernährten StudienteilnehmerInnen unterscheiden. Die anthropometrischen Daten zeigen, dass Kinder von vegan lebenden Schwangeren bei der Geburt bzw. vegan ernährte Kinder in den ersten Lebensjahren teilweise kleiner und leichter waren, als omnivor ernährte Kinder, die Werte aber meist im normalen Bereich lagen. Die Lebensmittelauswahl der vegan ernährten Kinder zeigte einen höheren Ballaststoffgehalt und einen geringeren Anteil an zugesetztem Zucker, was ernährungsphysiologisch positiv zu bewerten ist. Aufgrund der weiterhin unveränderten unzureichenden Beurteilungsgrundlage bleibt die Position der DGE zur veganen Ernährung bei Personen mit besonderem Anspruch an die Nährstoffversorgung bestehen. In der Beratung von Schwangeren, Stillenden, Kindern und Eltern, die sich oder ihre Kinder vegan ernähren möchten, sollen Fachkräfte dabei auf die Risiken einer veganen Ernährung hinweisen, Handlungsoptionen aufzeigen und gleichzeitig eine bestmögliche Unterstützung bei der Umsetzung einer bedarfsgerechten veganen Ernährungsweise bieten, um so einem Nährstoffdefizit und damit einer Fehlentwicklung vorzubeugen bzw. diese zu vermeiden.

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