Untersuchungen einzelner Stoffwechsel- und Entzündungsparameter bei Behandlung von Hufrehe / Lamintis

Die Erkrankung der Hufrehe beschreibt eine Entzündung der Huflederhaut des Pferdes. Sie gilt bis heute als multifaktorielle Erkrankung, die nicht nur mit schwerwiegenden Lahmheiten einhergeht, sondern auch in Wechselwirkung mit dem gesamten Stoffwechsel des Pferdes steht. Aufgrund der Multikausalität der Erkrankung werden für Ätiologie und Pathogenese unterschiedliche Ansätze in Bezug auf Ernährung, Hormone, Enzyme und Hufmechanik diskutiert. Daher finden auch diverse Varianten und Kombinationen aus Hufschutz, Medikamenten und Maßnahmen im Management Anwendung bei der Behandlung dieser Erkrankung. Das Europäische Institut für Pferdephysiologie (E.I.P.P.) priorisiert bei der Behandlung der Hufrehe primär die Hufbearbeitung. Im Rahmen dieser Behandlungsmethode wird sich auf die Entwicklung eines stabilen und funktionalen Hufes fokussiert. Dieser Ansatz hat in den letzten 16 Jahren zu vielversprechenden Ergebnissen geführt und wurde im Rahmen dieser Arbeit weiterverfolgt, um den Therapieerfolg mittels labordiagnostischer Methoden zu verifizieren. Dafür wurden zwei Gruppen von Pferden untersucht, die innerhalb eines Offenstallsystems der Hufklinik Eifel gehalten und nach den Methoden und Grundsätzen des E.I.P.P. bearbeitet wurden. In der Testgruppe befanden sich sieben an chronischer Hufrehe erkrankte und austherapierte Pferde im Alter von 8 – 22 Jahren, bei denen teilweise die Euthanasierung in Erwägung gezogen wurde. Die Kontrollgruppe umfasste fünf Pferde im Alter von 6 – 25 Jahren, die sich im Besitz der Eigentümer der Hufklinik Eifel befinden. Zur hämatologischen und klinisch-chemischen Verlaufskontrolle wurden von Februar bis November 2019 bei beiden Gruppen im Abstand von sechs Wochen Blutproben gewonnen. In den Ergebnissen der Blutanalyse haben sich wenige einzelne Parameter, wie die freien Fettsäuren, die Glutamatdehydrogenase, Calcium und einzelne Thrombozyten-Indizes als signifikante labordiagnostische Marker einer Hufrehe herausgestellt. Durch die Einbeziehung aller erfassten Parameter in eine Hauptkomponentenanalyse (HCA) ließen sich zwei distinkte Cluster ableiten, welche die Testgruppe von der Kontrollgruppe abgrenzten. Vier von sieben Patientenpferden wurden innerhalb von drei bis neun Monaten lahmfrei und gesund entlassen. Drei der Patientenpferde wurden vorzeitig, aber dennoch mit klinischen Verbesserungen aus der Klinik genommen. Durch die Behandlungsmaßnahmen konnten die Hufbeinrotationen von 15 – 17° (± 4 – 5°) auf 5° (± 3 – 4°) reduziert werden, ohne dass die Pferde erneute Symptome einer akuten Hufrehe zeigten. Der Behandlungserfolg ließ sich nicht eindeutig anhand einzelner Ergebnisse ableiten, zeichnete sich allerdings in der Gesamtheit anhand der HCA aller erfassten labordiagnostischen Parameter ab.

Laminitis describes an inflammation of the horse's hoof corium. It is still considered a multifactorial disease, which is not only associated with severe lameness, but also interacts with the horse's entire metabolism. Due to the multi-causality of the disease, different approaches to nutrition, hormones, enzymes and hoof mechanics are discussed for aetiology and pathogenesis. Therefore, various variants and combinations of hoof protection, medication and management measures are used in the treatment of this disease. The European Institute of Equine Physiology (E.I.P.P.) primarily prioritises hoof care in the treatment of laminitis. This treatment method focuses on the development of a stable and functional hoof. This approach has led to promising results over the last 16 years and has been pursued further in this work to verify the success of the therapy using laboratory diagnostic methods. For this purpose, two groups of horses within the same husbandry system were treated and kept in herds according to the methods and principles of E.I.P.P. at the Hufklinik Eifel. In the test group there were seven horses aged 8 – 22 years suffering from chronic laminitis and undergoing treatment, some of them were considered for euthanasia. The control group included five horses aged 6 - 25 years, belonging to the owners of the Eifel Hoof Clinic. For hematological and clinical-chemical monitoring, blood samples were collected from both groups at six-week intervals from February to November 2019. In the results of the blood analysis, a few individual parameters such as free fatty acids, glutamate dehydrogenase and individual platelet indices turned out to be significant laboratory diagnostic markers of laminitis. By including all parameters in a principal component analysis (HCA), two distinct clusters could be derived, which separated the test group from the control group. Four of seven patient horses were discharged lame free and healthy within three to nine months. Three of the patient horses were discharged early but with clinical improvements. As a result of the treatment measures, the coffin bone rotations were reduced from 15 - 17° (± 4 – 5°) to 5° (± 3 – 4°) without the horses showing renewed symptoms of acute laminitis. The success of the treatment could not be clearly derived from individual results, but was apparent in its entirety from the PCA of all laboratory diagnostic parameters recorded.

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