"Auswirkungen großflächiger Torfmooskultivierung nach Schwarztorf-Abbau auf Biodiversität und Treibhausgasfreisetzung" : Abschlussbericht 2019

Torfmooskultivierung gilt als eine neue klimaschonende und nachhaltige Nutzungsmöglichkeit von landwirtschaftlich vorgenutzten Hochmoorstandorten oder ehemaligen Torfabbauflächen. Durch die Animpfung der Flächen mit Torfmoosen können potenzielle Lebensräume für die Flora- und Fauna der Hochmoore geschaffen werden. Bei Erreichung der angestrebten naturnahen hydrologischen und somit torferhaltenden Bedingungen ist eine sehr starke Minderung der Emissionen von Treibhausgasen im Vergleich zu entwässerungsbasierter Nutzung von Hochmoorstandorten möglich. Die Kultivierung von Torfmoosen wurde von 2015 bis 2019 auf zwei industriell abgebauten und stark zersetzten flachgründigen Schwarztorfflächen im Landkreis Emsland (Niedersachsen) praktisch erprobt und wissenschaftlich begleitet. Das Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover hat das Wachstum der Torfmoose und die Eignung der Kultivierungsflächen als Lebensraum für charakteristische Tier- und Pflanzenarten der Hochmoore erfasst. Die Treibhausgas-Bilanz der „moorbasierten“ Torfmoosproduktion wurde vom Thünen-Institut für Agrarklimaschutz aus Braunschweig untersucht. Dazu gehörte auch die Quantifizierung des Einflusses der Torfmoosernte auf die Treibhausgasbilanz der naturnahen Entnahmeflächen. Finanziert wurde die Studie vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Das Projekt konnte zeigen, dass eine Kultivierung von Torfmoosen auch auf gering mächtigen und stark zersetzten Schwarztorfen möglich ist. Auf beiden Kultivierungsflächen haben sich die Torfmoose etabliert. Im Wachstum haben sich vor allem Unterschiede zwischen den Flächen gezeigt. Als Faktoren für ein positives Wachstum haben sich vor allem eine ausreichende Wasserverfügbarkeit, ein geeignetes Mikroklima und ausreichende Torfmächtigkeit herausgestellt. Insbesondere in der Initialphase ist eine stetige Bewässerung, aber auch eine Vermeidung von Überstau wichtig. Als Schutz vor Witterungseinflüssen hat sich eine Abdeckung mit Stroh bewährt, eine Abdeckung mit Vlies ist dagegen nicht empfehlenswert...

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