Bewertung gentechnisch erzeugter Herbizidresistenz bei Raps und Mais für Strategien im integrierten Pflanzenschutz
In einem Langzeitversuch zur Herbizidresistenz untersucht die BBA seit 1996 Effekte einer intensiven Nachauflaufanwendung des Breitbandherbizids Glufosinat in Raps und Mais auf den Pflanzenschutz und die Biodiversität der Ackerbegleitflora. Es konnte gezeigt werden, dass die Unkrautbekämpfung in Fruchtfolgen mit herbizidresistenten Kulturen keinen Einfluss auf die Erträge hatte. Die Anwendung von Glufosinat erfolgte in Raps und Mais verglichen mit den Herbizidmaßnahmen im konventionellen Vergleichssystem später. Die Anwendung von Glufosinat verringerte dadurch und aufgrund günstiger ökotoxikologischer Eigenschaften das biologische Risiko. Die Dominanz von Glufosinat in der Fruchtfolge führte zu keiner Selektion einzelner Arten, jedoch zu Veränderungen in der Abundanz von Chenopodium album. Positiv zu bewerten war der Neuauflauf von Unkräutern nach der letzten Bekämpfungsmaßnahme in den Varianten mit Herbizidresistenz. Problematisch war hingegen der Durchwuchs von Glufosinat-resistentem Raps im Mais mit der gleichen Herbizidresistenz. Die Herbizidresistenz führte stärker bei Mais als bei Raps zu einer ökologischen Verbesserung auf den Anbauflächen. Systeme mit herbizidresistenten Sorten stellen eine Alternative zur Optimierung der chemischen Unkrautbekämpfung im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes dar. Um diese Vorzüge langfristig bei Mais und Zuckerrüben optimal nutzen zu können, sollte jedoch in diesen Fruchtfolgen auf herbizidresistenten Raps verzichtet werden.
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