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Die ökonomische Bedeutung des Wirkstoffes Glyphosat für den Ackerbau in Deutschland

Zugehörigkeit
Justus-Liebig-Universität Gießen; Institut für Agrarpolitik und Marktforschung
Schmitz, P. Michael;
Zugehörigkeit
Justus-Liebig-Universität Gießen; Institut für Agrarpolitik und Marktforschung
Garvert, Hendrik

Rücknahme-Hinweis: Der Artikel "Die ökonomische Bedeutung des Wirkstoffes Glyphosat für den Ackerbau in Deutschland" wird ab 18.12.2019 redaktionsseitig zurückgenommen. Der Grund hierfür ist eine Nichtoffenlegung der Finanzierungsquelle der Studie und damit ein möglicher Interessenskonflikt eines der Autoren, P. Michael Schmitz, während der Publikation des Artikels. Eine korrekte Offenlegung hätte möglicherweise den Begutachtungsprozess beeinflusst. Somit ist nach den Richtlinien des Committee on Publication Ethics eine Rücknahme des Artikels notwendig. Allerdings bedeutet die Rücknahme nicht, dass die Studie Fehler in den Methoden oder Ergebnissen enthält. Dies wurde durch zwei unabhängige Gutachter sorgfältig überprüft. Der Herausgeber des Journals für Kulturpflanzen hat die Rücknahme nach intensiver Abwägung getroffen und bittet alle Leserinnen und Leser der Zeitschrift um Entschuldigung, dass der mögliche Interessenskonflikt nicht schon während der Einreichung erkannt wurde.

Der intensive Ackerbau ist in der gesellschaftlichen Wahrnehmung oft sehr negativ belegt. Der durch den Pflanzenschutz generierte Nutzen für die Sicherstellung qualitativ hochwertiger Lebensmittel für die wachsende Weltbevölkerung wird als selbstverständlich angesehen und nicht dementsprechend gewürdigt. In diesem Artikel wird daher am Beispiel des Wirkstoffes Glyphosat gezeigt, welche ökonomische Bedeutung einzelne Pflanzenschutzwirkstoffe im Ackerbau in Deutschland haben können. Dazu sind im Frühjahr 2011 14 Experteninterviews mit Offizialberatern aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands geführt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass Glyphosat vor allem für die konservierende Bodenbearbeitung in vielen Regionen eine Standardmaßnahme ist. Insgesamt wird es auf 30% bis 35% der Wintergetreidefläche und 50% der Winterrapsfläche eingesetzt. In Folge der zunehmenden Resistenzentwicklungen bei einem Glyphosatverbot würden in einzelnen Regionen die Erträge um bis zu 10% zurückgehen, obwohl zusätzliche Bodenbearbeitungsgänge und Pflanzenschutzmaßnahmen eingesetzt würden. Aufbauend auf diese Ergebnisse sind dann die Deckungsbeiträge der einzelnen Kulturen bei einem Verbot von Glyphosat berechnet worden. Die Deckungsbeiträge würden in Ostdeutschland um bis zu 27%, in Norddeutschland um bis zu 3% und in den norddeutschen Küstengebieten um bis zu 36% zurückgehen. Dabei sind die Anstiege der Erzeugerpreise berücksichtigt worden, die sich durch einen Rückgang der Produktion in der EU-27 um 5% und höhere Produktionskosten ergeben würden. Die Erzeugerpreise sind mit dem partiellen Gleichgewichtsmodell AGRISIM ermittelt worden. Mit dem Modell kann ebenfalls gezeigt werden, dass die Kostenanstiege und Ertragsrückgänge in der EU-27 zu Produktionsrückgängen bei Weizen, Futtergetreide, Mais und Ölsaaten in Höhe von 4,3% bis 7,1% führen würden. Die Europäische Union würde von einem Nettoexporteur zu einem Nettoimporteur von Weizen und Futtergetreide und die Importdefizite für Ölsaaten und Mais würden weiter ansteigen. Dies würde zu einem jährlichen Wohlfahrtsverlust in der Europäischen Union in Höhe von 1,4 Milliarden US-$ führen.

Retraction Note: The Editors retract the article “Agro-Economic Analysis of the use of Glyphosate in Germany” as of December 18, 2019. The reason is non-disclosure of a financial source supporting this study and, thus, a potential conflict of interest by author P. Michael Schmitz at the time of publication. A correct disclosure might have influenced the peer-review process, hence, a retraction is required, as advised by the Committee of Publication Ethics. However, this retraction does not suggest any errors in methodology or the results of the study, which have been assessed two independent reviewers. The Editor-in-Chief takes a very strong view on this matter and apologies are offered to readers of the journal, that this was not detected during the submission process.

Intensive agricultural cultivation is often perceived very negatively in society. The benefit generated through plant protection for ensuring the availability of high quality food for the growing world population is taken for granted and thus is not appreciated accordingly. In this article, by the example of the active substance Glyphosate, it is shown which economic importance certain plant protection substances can have in German agriculture. For this, in spring 2011 14 expert interviews with consultants from different regions of Germany were conducted. The results reveal that in many regions Glyphosate foremost is a standard measure for the conservation tillage. Overall it is applied on 30% to 35% of the winter grain area and 50% of the winter rape area. In the hypothetical case of a glyphosate ban in some areas despite additional tillage and plant protection measures yield depressions of up to 10% would be possible. Based on these findings the profit margins for individual crops in case of a Glyphosate ban have been calculated. The profit margins would decrease by up to 27% in Eastern Germany, 3% in Northern Germany and 36% in the Northern Coastal Areas. For this, the increase in the producer prices due to a decrease in production in the EU-27 by 5% and higher production costs has been accounted for. The producer prices have been estimated using the partial equilibrium model AGRISIM. With the model it can also be shown that cost increases and yield depressions in the EU-27 would lead to decreases in production in the case of wheat, fodder, maize and oilseeds to the tune of 4,3% to 7,1%. The European Union from being a net exporter of wheat and fodder would become a net importer and import deficits for oilseeds and maize would increase further. This would lead to an annual welfare loss of 1,4 billion US-$ in the European Union.

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