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Zur Frage der Bekämpfung von Lolium ssp. auf Resistenzstandorten – Untersuchungen der Bundesländer Hessen und Sachsen

Zugehörigkeit
Regierungspräsidium Gießen, Pflanzenschutzdienst Hessen, Schanzenfeldstraße 8, 35578 Wetzlar
Dicke, Dominik;
Zugehörigkeit
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Waldheimer Straße 219, 01683 Nossen
Meinlschmidt, Ewa

In den Bundesländern Sachsen und Hessen breitet sich seit einigen Jahren regional Weidelgras auf Ackerflächen aus, welches sich durch Herbzidmaßnahmen im Frühjahr nicht mehr bekämpfen lässt. Biotests zeigten bereits, dass die HRAC-Klassen A und B, mit Ausnahme des Wirkstoffs Foramsulfuron (HRAC B), nicht mehr wirksam waren. Daher wurden bekannte Genorte auf Mutationen untersucht, welche die ACCase sowie die ALS beeinflussen. Im Zeitraum 2016 - 2019 wurden darüber hinaus Feldversuche zur Bekämpfung von Weidelgras in Getreide und Mais durchgeführt. Ziel der Versuchsserie war es, die Leistungsfähigkeit von Herbiziden aus den HRAC-Gruppen A, B, C sowie F1, K1, K3 und N zu untersuchen. Durch Molekularanalyse konnten Mutationen nachgewiesen werden, welche die ALS sowie die ACCase beeinflussen. Die Feldversuche bestätigten die Ergebnisse der Resistenzuntersuchungen. In Mais zeigte das eingesetzte foramsulfuronhaltige Mittel eine gute Wirkung. Alle anderen blattaktiven Mittel der HRAC-Klassen A und B versagten. Die eingesetzten Bodenherbizide zeigten ebenfalls meist akzeptable Wirkungsgrade. Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum L.) wird u.a. als Untersaat oder zu Futterzwecken angebaut. Aktuell werden zur Aufklärung der Ursachen verschiedene Saatgutherkünfte daraufhin getestet, ob diese bereits resistente Individuen beinhalten, welche bei falschem Herbizidmanagement herausselektiert werden und sich im Feld vermehren könnten. Aus den Untersuchungen sollen konkrete Beratungsempfehlungen abgeleitet werden.

In the federal states Saxony und Hesse, ryegrass has been spreading to arable land for a number of years, which in the past could no longer be effectivly controlled by herbicides. Biotests already showed that HRAC- classes A and B were no longer effective except for the active ingredient foramsulfurone (HRAC B). Known sites of gene locations were examined for mutations affecting ACCase and ALS. In the period from 2016 to 2019, field trials were conducted to control ryegrass in cereals and maize, in order to archieve herbicide efficacy of HRAC classes A, B, C, F1, K1, K3 and N. Molecular analysis revealed mutations influencing ALS and ACCase. Results from field trials confirmed results of the resistance investigations (biotests). In maize, the used formasulfuron-containing agent controlled ryegrass with high efficacies. All other leaf active herbicide agents of the HRAC class A and B failed. The soil herbicides used, showed mostly acceptable efficacies. Ryegrass is cultivated for fodder or as undersowing in crops like maize. Currently seed varieties of ryegrass are tested to determine wether they already contain resistant individuals, which can be selected out with wrong herbicide management and multiply in the field. From the investigations concrete advice recommendations are to be derived.

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