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Evolution der Herbizidresistenz in Alopecurus myosuroides und Apera spica-venti im deutschen Getreideanbau der letzten 15 Jahre

Zugehörigkeit
Technische Hochschule Bingen, Berlinstr. 109, 55411 Bingen a.R.
Petersen, Jan;
Zugehörigkeit
Syngenta Deutschland, Am Technologiepark 1, 63477 Maintal
Raffel, Hans

Das Vorkommen von Herbizidresistenzen bei Ungräsern nimmt in den letzten 30 Jahren in Deutschland kontinuierlich zu. Dies gilt sowohl für die Anzahl der betroffenen Arten, die regionale Verbreitung, den Resistenzgrad, die Anzahl der Aktivsubstanzen, der Wirkstoffklassen und damit die betroffenen Herbizide. Der Beitrag zeigt anhand von Gewächshausbiotestergebnissen von 1197 Acker-Fuchsschwanz- und 737 Windhalmproben die Entwicklungen sowie den aktuellen Status Quo auf. Deutlich wird die Verschärfung der Entwicklung im Bereich der Nachauflaufherbizide mit Blattaktivität insbesondere bei A. myosuroides und die Zunahme der ALS-Herbizidresistenzen bei A. spica-venti. Die Frequenz von wirkstoffklassenübergreifenden Kreuzresistenzen nimmt zu. In der Folge können viele Acker-Fuchsschwanz- und einige Windhalmpopulationen im Nachauflauf nicht mehr mit selektiven Herbiziden kontrolliert werden. Die Situation wurde im Untersuchungszeitraum 2006 bis 2018 stetig deutlicher und zeigt, dass das Ausmaß an Änderungen in den Ackerbausystemen aktuell noch nicht ausreicht den Trend zu stoppen. Dadurch wird die Produktivität des gesamten Ackerbaues gefährdet, der Herbizideinsatz tendenziell erhöht und damit auch der Selektionsdruck eher verstärkt statt, wie notwendig, abgesenkt.

The occurrence of herbicide resistance in grass weeds has been steadily increased in Germany over the past 30 years. This applies both to the number of species affected, the regional distribution, the degree of resistance and the number of herbicides and classes of active substances involved. Based on greenhouse bioassay results of 1137 Alopecurus myosuroides populations and 737 Apera spica-venti populations, the article shows the developments as well as the current status quo. The aggravation of the development in the field of postemergence herbicides, in particular in A. myosuroides, and the increase in ALS herbicide resistance in A. spicaventi are clear. The frequency of cross-class resistance increases. As a result, many A. myosuroides and some A. spica-venti populations can no longer be controlled with selective herbicides in the post emergence treatments. The situation became more and more evident in the period from 2006 to 2018 and shows that the extent of changes in arable farming systems is currently not enough to stop the trend. As a result, the productivity of agriculture is endangered and the use of herbicides and thus also the selection pressure is increased rather than reduced as necessary.

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