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Vergleich zweier Zwischenfrucht-Anbauverfahren von Zuckerrüben im Praxisversuch, unter Berücksichtigung verschiedener Herbizidwirkstoffe

Zugehörigkeit
Hochschule Neubrandenburg, Brodaer Straße 2, 17033 Neubrandenburg
Schulz, Marleen;
Zugehörigkeit
Nordzucker AG, An der Zuckerfabrik 1, 29525 Uelzen
Schwager, Friedhelm;
Zugehörigkeit
Nordzucker AG, An der Zuckerfabrik 1, 29525 Uelzen
Strehlow, Becke

Zukünftig wird sich der Anbau von Zuckerrüben erschweren. Grund dafür ist unter anderem, dass in absehbarer Zeit immer mehr herbizide Wirkstoffe wegfallen, da sie ihre Zulassung verlieren. So wurde die Genehmigung für den Wirkstoff Desmedipham bereits vor einigen Wochen von der Europäischen Union nicht erneuert und auch eine Verlängerung der Zulassung des Wirkstoffs Phenmedipham ist ungewiss. Auf einem Praxisbetrieb wurde ein Streifenversuch angelegt, um zu überprüfen, ob mit den verbleibenden herbiziden Wirkstoffen und verschiedenen Zwischenfruchtanbauverfahren, die am Standort auftretenden Unkräuter erfolgreich bekämpft werden können. Neben dem Unkrautspektrum und dem Bekämpfungserfolg der eingesetzten Herbizide wurde in den verschiedenen Anbauvarianten das Wachstum der Rüben, sowie der Rüben- und Zuckerertrag erfasst. Verglichen wurde die unkrautunterdrückende Wirkung verschiedener Zwischenfrucht-Anbauverfahren. Dies könnte auf die unterschiedlichen Biomasserückstände der einzelnen Varianten zurückgeführt werden. Die geringste unkrautunterdrückende Wirkung wies die Winterweizen-Zwischenfrucht auf, welcher vor der Zuckerrübenaussaat mit Glyphosat beseitigt wurde. Der Zeitpunkt der Beseitigung des Zwischenfrucht- Winterweizens hatte einen starken Effekt auf die spätere Verunkrautung der Zuckerrüben. Außerdem wurden zwei Herbizid-Varianten verglichen, in denen einerseits die Wirkstoffe Desmedipham und Phenmedipham und andererseits Clopyralid und Metamitron eingesetzt wurden. Dabei zeigte die Herbizid- Variante Desmedipham und Phenmedipham die höchsten Wirkungsgrade gegenüber den Leitunkräutern. Auffällig war jedoch, dass in dieser Herbizid-Variante der Rübenertrag mit 83,8 t/ha und der Zuckergehalt mit 15,5 % geringer ausfiel als in der Vergleichs-Variante Clopyralid und Metamitron (98,8 t/ha mit 16,5 % Zucker). Die mittlere Anzahl der Unkrautpflanzen lag über dem gesamten Boniturzeitraum auf einem sehr geringen Niveau. Es wurden maximal elf Pflanzen/m² bonitiert. Dies könnte erklären, dass trotz der höheren Unkrautzahlen in der Herbizid-Variante Clopyralid und Metamitron höhere Erträge realisiert wurden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass trotz wegfallender Herbizide, Zuckerrüben erfolgreich angebaut werden können und der Zwischenfruchtanbau einen wichtigen Beitrag zur Unkrautunterdrückung leisten kann.

In the future, the cultivation of sugar beet will become more difficult. One of the reasons is that more and more herbicidal active ingredients will be prohibited because they loose their approvals. A few weeks ago the approval for the active substance desmedipham was not renewed by the European Union and the approval for Phenmedipham is also uncertain. On a practical farm, a strip trial with various cultivation methods was carried out to check if the herbicidal active substances available for use in sugar beet and various covercropping methods could be used to control weeds successfully. In addition to the weed spectrum and the efficacy of the herbicides used, the growth of the sugar beets as well as the beet and sugar yield were recorded in the various cultivation variants. The weed-suppressing effect of various covercropping methods was compared. Differences could be attributed to the different biomass residues of the individual cover crop varieties. The lowest weed-suppressing effect was found for the winter wheat cover crop, which was removed with glyphosate before sowing of the sugar beet. The time of removal of the winter wheat cover crop had a strong effect on the subsequent weeds in the sugar beet. In addition, two herbicide variants were compared in which on the one hand the active ingredients desmedipham and phenmedipham and on the other hand clopyralid and metamitron were used. The herbicide variants desmedipham and phenmedipham showed the highest efficacy on the main target weeds. However, it was noticeable that in this herbicide variant the beet yield of 83.8 t/ha and the sugar content of 15.5 % were lower than in the comparison variant clopyralid and metamitron (98.8 t/ha with 16.5 % sugar). The average number of weed plants over the entire experimental period was at a very low level. A maximum of eleven weed plants/m² were assessed. This could explain that higher yields were achieved under the herbicide variant clopyralid and metamitron although higher weed numbers were detected. In summary, it can be stated that despite the loss of important herbicides, sugar beet can be successfully cultivated and cover crops can make an important contribution to weed suppression.

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