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Einsatz der Pheromonverwirrungstechnik zur Regulierung der Rosskastanien-Miniermotte Cameraria ohridella Deschka u. Dimic (Lep.: Gracillariidae)

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Institut für Pflanzenschutz im Gartenbau, Braunschweig, Deutschland
Siekmann, Gitta;
Zugehörigkeit
Leibnitz Universität Hannover, Institut für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz, Herrenhäuser Str. 2, 30419 Hannover, Germany
Meyhöfer, Rainer;
GND
1058983830
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Institut für Pflanzenschutz im Gartenbau, Braunschweig, Deutschland
Hommes, Martin

Seit einigen Jahren wird das vitale Erscheinungsbild der weißblühenden Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) durch die invasive Rosskastanien- Miniermotte gestört. Zurzeit wird intensiv an der Entwicklung von nachhaltigen Bekämpfungsstrategien gearbeitet. Als besonders umweltfreundlich bei der Regulierung von Schadinsekten gilt der Einsatz von Pheromonen. In diesem Fall werden die Männchen mit einem synthetischen, weiblichen Sexualduftstoff abgelenkt, was zu einer Störung des Paarungsverhaltens führt. Daher war das Ziel unserer Untersuchungen, die Pheromonverwirrungstechnik hinsichtlich ihrer Eignung und Effizienz zur Regulierung der Rosskastanien-Miniermotte zu prüfen. Dazu wurden in Halbfreiland-Experimenten Kastanienbäume in Gazekäfigen aufgestellt und mit einer definierten Anzahl Motten infiziert. Um den Einfluss der Mottendichte auf die Effizienz der Paarungsstörung zu charakterisieren, wurden in den Versuchseinheiten entweder eine niedrige Dichte oder eine hohe Mottendichte eingestellt. Die Versuchseinheiten wurden drei Monate lang über zwei Miniermottengenerationen mit Sexualpheromonen, die von speziellen Dispensern abgegeben wurden, behandelt. Die Schädigung des Kastanienlaubs durch den Minierfraß der Larven in pheromonbehandelten Bäumen wurde mit unbehandelten Kontrollbäumen verglichen. Die Pheromonbehandlung führte zur 1. und 2. Minengeneration im Mittel zu einer Befallsreduzierung von mehr als 90%, unabhängig von der eingestellten Mottendichte. Das Verfahren der Pheromonverwirrungstechnik ist somit auch bei der Kastanien-Miniermotte für eine Bekämpfung geeignet und besitzt grundsätzlich ein gutes Potenzial für den Einsatz unter Praxisbedingungen, d. h. im öffentlichen Grün. Es ist allerdings damit zu rechnen, dass die meist sehr hohe Mottenanzahl im Freiland und die unregelmäßige Verteilung der Rosskastanien in den Städten die Effizienz der Verwirrungstechnik verringern werden. Ob sie dennoch für eine dauerhafte Kontrolle der Rosskastanien-Miniermotte ausreicht, werden weitere Studien zeigen.

The horse chestnut leafminer is an introduced invasive pest that every year causes extensive damage to the leaves of the white flowering horse chestnut tree. An environmentally friendly method to control insect pests involves the use of sex pheromones for mating disruption. A large quantity of artificial pheromone is released into the insect plant system confusing males to the extend that they are unable to locate receptive females. In order to test the potential efficacy of the mating disruption technique on the horse chestnut leafminer we set up semi-field trials with closed experimental units and varying leafminer densities. We counted the number of leaf mines on pheromone treated horse chestnut trees and compared them with an untreated control. Mating disruption lead to a significant reduction in damage by more than 90% in the first and second generation of the leafminer, irrespective of the initial leafminer density. Although these results are very encouraging, high population densities of the horse chestnut leafminer in nature and the patchy distribution of horse chestnut trees in the cities will challenge the efficacy of mating disruption in the field. Further experiments are plannedwith open experimental units and typical horse chestnut trees in various parks and gardens.

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