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Wirtschaftlichkeitsbewertung von Pflanzenschutzstrategien in E- und A‑Weizen anhand eines Feldversuches in Brandenburg mit sechsgliedriger Fruchtfolge in den Jahren 2004 bis 2016

GND
105914915X
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow, Deutschland
Saltzmann, Jovanka;
GND
172749077
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow, Deutschland
Kehlenbeck, Hella

Pflanzenschutzstrategien werden meist vorrangig nach ihrer Wirksamkeit hinsichtlich Bekämpfungserfolg und Ertragssicherung beurteilt und weniger hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit. Hier wurde daher gezielt der Frage nach deren ökonomischer Vorzüglichkeit nachgegangen. Anhand eines Langzeitfeldversuches am Standort Dahnsdorf in Brandenburg mit einer für die Praxis eher untypischen sechsgliedrigen Fruchtfolge wurden unterschiedliche Pflanzenschutzstrategien in A- und E-Weizen ökonomisch bewertet. Die Feldversuchsdaten zu den vier Pflanzenschutzstrategien (S1) ausschließliche Verwendung des Striegels und Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz, (S2) Pflanzenschutz gemäß guter fachlicher Praxis unter Berücksichtigung der Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes sowie demgegenüber ein um (S3) 25% bzw. (S4) 50% reduzierter Behandlungsindex über einen Zeitraum von 13 Jahren (2004 bis 2016) wurden zugrunde gelegt und durch weitere sekundäre Datenquellen ergänzt. Für die ökonomische Analyse wurden jeweils die jährlichen pflanzenschutz- und arbeitskostenkostenfreien Leistungen sowie deren Annuitäten ermittelt und die Pflanzenschutzstrategien anhand dieser Größen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit verglichen. Dabei schnitt der E-Weizen insgesamt ähnlich ab, wie der A-Weizen. Ein Vergleich der Pflanzenschutzstrategien zeigte, dass der Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz (S1) zu deutlichen monetären Verlusten gegenüber den übrigen drei Strategien (S2, S3, S4) führte, wobei diese drei sich wiederum kaum in ihrer Wirtschaftlichkeit unterschieden. Mit lediglich geringem Vorsprung war unter den hier gewählten Annahmen ein um 25% gegenüber der guten fachlichen Praxis reduzierter Behandlungsindex in beiden Weizenqualitäten am wirtschaftlichsten. Dies war neben einem intensiven Monitoring der Schadorganismen vor allem auch auf die weite Fruchtfolge zurückzuführen, die zu einer deutlichen Reduktion der Pflanzenschutzintensität im Winterweizen ohne nachteilige Wirkungen auf die Wirtschaftlichkeit führte. Die Ergebnisse verdeutlichen damit auch den Beitrag und die Bedeutung der Fruchtfolge für eine nachhaltige Pflanzenproduktion im Ackerbau.

Plant protection strategies are mostly assessed with respect to their efficacy and yield stability rather than their economic result. Therefore, this study aimed at evaluating the economic excellence of different strategies. Based on a long term field trial, the economics of four plant protection strategies in two different winter wheat quality classes (A wheat and E wheat) were evaluated. The field trial located in Dahnsdorf in Brandenburg comprised a crop rotation with six rotation components which is rather untypical for agricultural practice in that region. The economic analysis was based on field trial data from 13 years between 2004 and 2016 which was supplemented by secondary statistical data. Four plant protection strategies were considered: (S1) harrowing without chemical plant protection, (S2) plant protection in accordance to good farming practice taking into account the general principles of integrated pest management and a reduction of the treatment frequency index by (S3) 25% or rather (S4) 50% compared to good farming practice. By calculating the plant protection and labor cost free revenues for each year and strategy and by transferring these into annuities the four plant protection strategies were compared economically. The results for E wheat (elite wheat) were similar to those of A wheat (quality wheat) in terms of economic performance. A comparison of the plant protection strategies showed, that the abandonment of pesticides (S1) led to considerable economic disadvantages compared to the other three strategies. These three strategies which included the application of pesticides (S2, S3, S4) led to almost equivalent revenues, however, a reduction of the treatment frequency index by 25% compared to the good farming practice resulted in the best economical outcome for both wheat qualities. The applied crop rotation with six rotation components in combination with an intensive monitoring of the plant pests clearly supported the reduction of pesticide use in winter wheat without economic disadvantages. The results suggest, that such crop rotations have the potential to contribute to a sustainable crop production.

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