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Minimierung des Kupfereinsatzes im ökologischen Weinbau unter besonderer Berücksichtigung der Blattbeläge und ihrer Wirkung gegen den Falschen Mehltau (Plasmopara viticola)  : Teil 1: 2002 bis 2003

Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Institut für Pflanzenschutz im Weinbau, Bernkastel-Kues, Deutschland
Mohr, Horst D.;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Institut für Pflanzenschutz im Weinbau, Bernkastel-Kues, Deutschland
Portz, Christina;
Zugehörigkeit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Institut für Pflanzenschutz im Weinbau, Bernkastel-Kues, Deutschland
Holz, Bernhard;
Zugehörigkeit
INRES – Pflanzen- und Gartenbauwissenschaften, Universität Bonn
Noga, Georg;
Zugehörigkeit
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg
Kast, Walter K.;
Zugehörigkeit
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum – Mosel, Trier
Mader, Henning

Kupfermittel sind zur Kontrolle des Falschen Mehltaus (Plasmopara viticola) im ökologischenWeinbau nach wie vor unverzichtbar. In den Jahren 2002 und 2003 wurden Untersuchungen begonnen, die zur Minimierung des Kupfereinsatzes beitragen sollen. Dazu wurden Freilandversuche im Moseltal und inWürttemberg, Versuche mit einem Regensimulator sowie Laboruntersuchungen durchgeführt. Folgende Kupfermittel waren einbezogen: Funguran, Kupfer-flüssig 450 FW, Funguran-OH, Cuprozin Flüssig, Cueva und drei Versuchsmittel der Fa. Spiess-Urania Chemicals GmbH (SPU 01760-F; SPU 01610-F; SPU 01010-F). Das „potenziell verfügbare“ Kupfer in Blattbelägen wurde ermittelt, indem die Blätter mit EDTA-Lösung gewaschen und die Lösungen mit Hilfe von AAS und ICP analysiert wurden. Blattscheiben von Gewächshausreben wurden mit Suspensionen verschiedener Kupfermittel in steigender Konzentration besprüht und nach dem Antrocknen der Beläge künstlich mit P. viticola inokuliert. Die wichtigsten Ergebnisse waren: Eine Infektion konnte verhindert werden, wenn der Belag auf der Blattunterseite mindestens 0,23 bis 0,44 μg/cm² EDTA-lösliches Kupfer enthielt. Diese Werte müssen noch in Freilandversuchen überprüft werden. Die Regenfestigkeit von Kupfermitteln bei unterschiedlichen Regenmengen und -intensitäten wurde mit Hilfe eines Regensimulators untersucht. Die Abwaschung von Blättern von Gewächshausreben nahm in folgender Reihenfolge ab (Durchschnittswerte): Funguran (49 %), Cueva (48%) > Funguran- OH (27 %) > SPU 01760-F (13%). Bei 10 mm Dauerregen war dieAbwaschung um 21% stärker als bei 10 mm Starkregen. Die Kupferabwaschung von ausgewachsenen Rebblättern im Freiland betrug je nach Mittel (Funguran, SPU 01610-F) und Niederschlägen (9 bis 48 mm) 35 bis 83 %. Während des trockenheißen Sommers 2003 reicherte sich durch die Spritzungen auf alten Rebblättern bis zu 6,9 μg/cm² EDTA-lösliches Kupfer an. Durch Niederschläge im Freiland wurde von der Blattmitte weniger Kupfer abgewaschen als von den Randpartien. Die rasterelektronenmikroskopische Untersuchung von Kupferbelägen auf Rebblättern zeigte unterschiedliche Verteilungsmuster.Während sich Funguran, Funguran-OH und SPU 01760-F in den eingetrockneten Tropfen mehr oder weniger homogen verteilten, kristallisierte Cueva hauptsächlich am Rand aus und bildete feine Verästelungen. Die Problematik von Netz- und Haftmittelzusätzen zu Kupfer-Spritzbrühen wird diskutiert.

Successful organic vine-growing is still depending on the use of copper products for the control of downy mildew. In the years of 2002 and 2003 investigations were started to minimize the use of copper. Investigations in a laboratory, trials with a rain simulator and field trials in the German wine regions Moselle valley and Wuerttemberg were carried out. Funguran, Kupfer flüssig 450 FW, Funguran-OH, Cuprozin flüssig, Cueva and not yet registered test products provided by Spiess-Urania Chemicals GmbH (SPU 01760-F, SPU 01610-F, SPU 01010-F) were used in the trials. The “potential available” copper in the spray deposit on leaves was determined by washing the leaves with EDTA solutions and analysed with AAS and ICP. Leaf discs of greenhouse grown vines were sprayed with suspensions of those copper products at different doses. After drying off of the deposits, the discs were inoculated with Plasmopara viticola. The most important results were: Infections on the lower leaf surface could be prevented by a spray deposit of at least 0.23 to 0.44 μg/cm² EDTA-soluble copper. However, these values have not been verified in the field, yet. Using a rain simulator, rain fastness of copper products at different rainfall amounts and intensities was examined in greenhouse grown vines. The wash-off from the leaves ranged as follows: Funguran (49 %), Cueva (48%), > Funguran- OH (27 %) > SPU 01760-F (13%). A steady rainfall of 10 mm led to a 21% stronger wash-off than a short heavy rainfall of 10 mm. Copper wash-off from full-sized vine leaves in the field experiments ranged from 35 to 8 3% depending on the investigated product (Funguran, SPU 01610-F) and different rainfall events (9 to 48 mm). During the dry and hot summer of 2003 up to 6.9 μg/cm² of EDTA-soluble copper accumulated on old leaves as a result of a series of sprays. Copper wash-off from leaves in the field experiments was lower in the core than on the leaf margins. Investigations of the copper deposits on grape leaves by scannig electronmicroscopy showed different patterns. While Funguran, Funguran-OH and SPU 01760-F were distributed more or less homogeneously in the dried droplets, Cueva crystallized mainly at the periphery and formed fine ramifications. Problems caused by added wetting agents and adhesives to the spray mixtures of copper products are discussed.

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