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Antikörperprävalenz und klinische Verdachtsfälle von Leptospirose bei Katzen im Raum Berlin/Brandenburg

Zugehörigkeit
Fachbereich Veterinärmedizin, Klinik Für Kleine Haustiere, Freie Universität Berlin, Oertzen weg 19b, Berlin, Germany
Rose, Laura;
Zugehörigkeit
Fachbereich Veterinärmedizin, Klinik Für Kleine Haustiere, Freie Universität Berlin, Oertzen weg 19b, Berlin, Germany
Hapke, Henning;
Zugehörigkeit
Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin, Germany
Luge, Enno;
Zugehörigkeit
Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin, Germany
Mayer-Scholl, Anne;
Zugehörigkeit
Institut Für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie, Freie Universitäat Berlin, Germany
Merle, Roswitha;
Zugehörigkeit
Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin, Germany
Nöckler, Karsten;
Zugehörigkeit
Fachbereich Veterinärmedizin, Klinik Für Kleine Haustiere, Freie Universität Berlin, Oertzen weg 19b, Berlin, Germany
Kohn, Barbara

Leptospirosis is a zoonotic bacterial infectious disease that exists worldwide and is gaining increasing importance in Germany. Serologic evidence of leptospiral infection in cats exists, however clinical manifestations are rarely reported and little infor-mation is known about leptospirosis in cats and the epidemiological importance as a potential source of infection. The aim of this study was to investigate the seroprevalence as well as the risk factors for leptospiral infection of indoor and outdoor cats in the Berlin and Brandenburg area. 175 sera have been sampled from outdoor and indoor cats randomly selected and analyzed by serum micro-agglu- tination test for 17 serovars (Cut-off a 1:100). The cats were before-hand presented at the Small Animal Clinic, Freie Universitat Berlin (2012-2016), with various clinical findings or for routine health checks. Possible risk factors were determined based on a standard-ized questionnaire and evaluated using logistic regression models. Overall, antibodies were detected in 28 of 175 cats (16%) with titers ranging from 1:100 to 1:3200 (median 1:200). The most frequently serovars in 27 (22%) of the outdoor cats were Pomona, Grippoty-phosa and Javanica. The hunting of rodents (OR = 8,9; p = 0,001) has been identified as the greatest risk factor for an infection. Only one indoor cat had an antibody titer (1:100) against Pomona and this cat lived together with outdoor cats. Based on clinical findings in five of the seropositive outdoor cats a clinically manifest lepto-spirosis was suspected. Antibody titers against leptospirosis were found in outdoor cats with a percentage of 22%. The greatest risk factor of a leptospiral infection represented the hunting of rodents. Leptospirosis should be considered a differential diagnosis especial-ly in outdoor cats with hunting lifestyle and unexplained kidney or liver disease.

Leptospirose ist eine weltweit verbreitete zoonotische Infektionserkrankung, die in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnt. Leptospireninfektionen wurden bei Katzen vor allem serologisch nachgewiesen, allerdings wurden klinische Manifestationen bisher selten beschrieben und Informationen zur epidemiologischen Bedeutung der Katze als potenzielle Infektionsquelle sind rar. Zielsetzung dieser Studie war es, die Seren gesunder und kranker Freigänger- und Wohnungskatzen aus dem Raum Berlin und Brandenburg auf Antikörperprävalenzen zu untersuchen und potenzielle Risikofaktoren bei seropositiven Katzen zu identifizieren. Es wurden Seren von 175 zufällig ausgewählten Freigänger- (124) und Wohnungskatzen (51) via Mikroagglutinationstest (Cut-off ≥ 1:100) auf 17 Serovare getestet. Die Katzen wurden zuvor aufgrund diverser klinischer Befunde oder zur Routineuntersuchung in der Klinik für kleine Haustiere, Freie Universität Berlin, vorgestellt (2012−2016). Eventuelle Risikofaktoren wurden über einen standardisierten Fragebogen ermittelt und anhand logistischer Regressionsmodelle ausgewertet. Insgesamt wurden bei 28 von 175 Katzen (16 %) Antikörper nachgewiesen mit einer Titerspanne von 1:100 bis 1:3200 (Median 1:200). Die häufigsten Serovare bei 27 (22 %) der Freigängerkatzen waren Pomona, Grippotyphosa und Javanica. Als größter Risikofaktor für eine Infektion konnte das Jagen von Nagetieren (OR = 8,9; p = 0,001) identifiziert werden. Lediglich eine Wohnungskatze wies einen Antikörpertiter (1:100) gegen Pomona auf. Diese Katze lebte mit Freigängerkatzen zusammen. Aufgrund klinischer Befunde wurde bei fünf seropositiven Freigängerkatzen eine klinisch manifeste Leptospirose vermutet. Antikörpertiter gegen Leptospiren waren mit einem Prozentsatz von 22 % bei Freigängerkatzen nachzuweisen. Den größten Risikofaktor für eine Leptospireninfektion stellte das Fangen von Nagetieren dar. Deshalb sollte insbesondere bei jagenden Freigängerkatzen mit ungeklärten Nieren- und/oder Lebererkrankungen Leptospirose differenzialdiagnostisch berücksichtigt werden.

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