Glis glis : two cases of acute tularemia

Two edible dormice ( Glis glis) were found dead in a courtyard. At necropsy they showed marked enlargement of spleen, hyperemia of liver as well as edema and hemorrhages in the lungs. Histologically, multifocal necroses were found in liver and spleen of both animals and in the lungs of one animal. Similar findings can be seen in rodents or lagomorphs with acute tularemia. Tularemia is a zoonosis caused by the Gram negative coccobacillus Francisella (F.) tularensis which may be transmitted by inhalation of contaminated aerosols, ingestion of contaminated food and water, contamination of mucous membranes and skin leasons or arthropod bites. F. tularensis ssp. holarctica, assigned to clade B.6 like other German Francisella isolates, was detected as causative agent in the present cases. Edible dormice typically inhabit deciduous and mixed woodland, but can also be found in man-made habitats such as gardens, parks and orchards. The species often enters buildings, thus getting in close contact to humans. Therefore and due to their susceptibility of infection edible dormice should be kept in mind as possible source of human tularemia in Germany and other European countries.

Zwei tot auf einem Gehöft gefundene Siebenschläfer ( Glis glis) zeigten pathomorphologisch eine deutliche Vergrößerung der Milz, eine Hyperämie der Leber sowie ein Ödem und Blutungen der Lunge. Histologisch wurden bei beiden Tieren multifokale Nekrosen in Leber und Milz sowie bei einem Tier Nekrosen der Lunge festgestellt. Gleichartige Veränderungen finden sich bei Nagern und Hasenartigen mit akuter Tularämie. Tularämie ist eine Zoonose, verursacht durch das gramnegative Bakterium Francisella (F.) tularensis, welches aerogen, durch die Aufnahme kontaminierter Nahrungsmittel, über kontaminierte Schleimhäute und Hautwunden oder durch Arthropoden-Bisse übertragen werden kann. Im vorliegenden Fall wurde F. tularensis ssp. holarctica als Erreger isoliert und wie andere in Deutschland nachgewiesene Francisella-Isolate der phylogenetischen Gruppe B.6 zugeordnet. Siebenschläfer bewohnen normalerweise Laub- und Mischwälder, werden aber auch in Gärten und Parks angetroffen. Außerdem dringen sie in Wohngebäude ein, wodurch sie mit Menschen in Kontakt kommen. Daher und aufgrund der Tatsache, dass sie an Tularämie erkranken können, sollten Siebenschläfer als Überträger humaner Tularämie in Deutschland und anderen europäischen Ländern in Betracht gezogen werden.

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