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Pflanzenproduktion in lebenden Mulchen – eine Übersicht

Zugehörigkeit
Institut für Acker- und Pflanzenbau, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
Feil, B.;
Zugehörigkeit
Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich, Schweiz
Liedgens, M.

Lebendmulchsysteme stellen eine Form des Mischfruchtanbaus dar, bei der ein Mischungspartner über einen längeren Zeitraum während der Vegetation der Hauptfrucht vornehmlich als lebender Bodendecker fungiert. Die vorliegende Literaturübersicht befasst sich mit folgenden Punkten: Definition des Lebendmulchkonzepts, Anforderungen an die Bodendecker, Hauptfrüchte und Bodendecker in Lebendmulchsystemen, Effekte von Lebendmulchen auf Krankheiten, Schädlinge und Bodenlebewelt, Unkrautbekämpfung mit Lebendmulchen, Konkurrenz in ebendmulchsystemen, Regulation des Wachstums des Bodendeckers. Lebende Mulche können unter anderem diese Vorteile bieten: wirksamer Erosionsschutz, Verringerung der Nitratauswaschung, bessere Bodenstruktur, Unterdrückung von Unkräutern, Förderung der Selbstregulation von Krankheiten und Schädlingen. In Lebendmulchsystemen erreichen die Hauptfrüchte jedoch häufig nicht das Ertragsniveau, welches mit anderen Anbauverfahren erzielt wird. Der Grund dafür ist zumeist, dass Bodendecker und Hauptfrucht um Wachstumsfaktoren (Stickstoff, Wasser, Licht) konkurrieren. Das Lebendmulchkonzept wurde bisher hauptsächlich bei typischen Reihenfrüchten, z. B. Mais (Zea mays L.), Soja (Glycine max (L.) Merr.), Kopfkohl (Brassica oleracea L. var. capitata L.), Broccoli (Brassica oleracea L. var. italica Plenck), Spargel (Asparagus officinalis L.), Erdbeeren (Fragaria x ananassa Duch.), mit zum Teil sehr großen Reihenabständen erprobt. Zahlreiche Arten und Artenmischungen wurden auf ihre Eignung als Bodendecker hin untersucht. Dabei standen Leguminosen im Vordergrund; die meisten Erfahrungen wurden mit Weißklee (Trifolium repens L.) und Erdklee (T. subterraneum L.) gesammelt. Da die Zahl der möglichen Kombinationen zwischen Hauptfrüchten, Bodendeckern und Regulationsmethoden sehr groß ist, bieten Lebendmulchsysteme ein weites Feld für interdisziplinäre Forschungsaktivitäten.

A living mulch system is a mixed cropping system in which one partner acts chiefly as a live soil cover for a considerable part of the life cycle of the main crop. This paper deals with the following: definition of the living mulch concept, demands placed on cover crops, main and cover crops species in living mulch systems, effects of living mulches on diseases, pests, and soil organisms, use of living mulches for weed control, competition in living mulch systems, regulation of the growth of the cover crop. Advantages of living mulches can include: efficient control of erosion, reduction of nitrate leaching, better soil structure, suppression of weeds, improved self-regulation of pests and diseases. In many instances, however, yields of the main crops are lower in living mulch systems than in other cropping systems. This is due mainly to the fact that main and cover crops compete for growth factors (nitrogen, water, light). Thus far, the living mulch concept has been tested with a number of typical row crops, e.g. maize (Zea mays L.), soybeans (Glycine max (L.) Merr.), cabbage (Brassica oleracea L. var. capitata L.), broccoli (Brassica oleracea L. var. italica Plenck), asparagus (Asparagus officinalis L.), strawberry (Fragaria x ananassa Duch.). Numerous species and mixtures of species have been investigated for their suitability as ground cover. Emphasis has been placed on legumes, especially white clover (Trivolium repens L.) and subterranean clover (T. subterraneum L.). Since there are many possible combinations of main crops, cover crops, and methods for regulating cover crops, living mulch systems provide numerous opportunities for interdisciplinary research.

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