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"Wo sich Menschen auf dem Land abgehängt fühlen, hat der Populismus freie Bahn" - eine Analyse des populär-medialen Diskurses zu der Bedeutung von Infrastrukturverfall, Abstiegsangst und rechten (extremistischen) Werten für den Zuspruch zum Rechtspopulismus

‚Gefühle des Abgehängtseins‘, welche vor allem in ländlichen Räumen vorzufinden seien, werden oft als Erklärung für den Wahlerfolg der Alternative für Deutschland (AfD) bei der Bundestagswahl 2017 herangezogen. Was unter ‚abgehängt sein‘ zu verstehen ist, wird wissen-schaftlich jedoch nicht definiert. In diesem Thünen Working Paper setze ich mich deshalb systematisch damit auseinander, wie der Ausdruck ‚Abgehängtsein‘ im Kontext des AfD-Wahlerfolgs 2017 und ländlicher Regionen diskursiv besetzt und in welche inhaltlichen Zusam-menhänge er gebettet wird. Dabei greife ich auf die Methodik der Grounded Theory zurück. 233 Beiträge (online und print) des populär-medialen Diskurses stellen den Materialkorpus dar. Neben Artikeln aus überregionalen Tages- und Wochenzeitungen habe ich auch Beiträge aus regionalen Zeitungen und durch die Onlinesuche bedingt auch Magazinartikel sowie vereinzelt Fernseh- sowie Audiobeiträge einbezogen. Die Sichtung der Printmedien wurde auf das dritte und vierte Quartal 2017 beschränkt. Deutlich werden drei verschiedene (im oben benannten Kontext verortete) Formen des ‚Abgehängtseins‘: infrastrukturell, wirtschaftlich und kulturell. Das ‚Abgehängtsein‘ geht dabei sowohl mit einem Gefühlskonglomerat aus Ängsten, Unzufrie-denheit und Ohnmacht als auch mit einer Kritik am demokratischen System selbst einher.

Feelings of ‚being left behind', which, according to the discourse, could be found especially in rural areas, are often used as an explanation for the success of the Alternative für Deutschland (AfD) in the 2017 federal elections Bundestag elections. What is meant by ‚being left behind' is not scientifically defined. In this Thünen Working Paper I therefore examine systematically what meanings are discursively attached to the expression 'being left behind' in the context of the AfD election success of 2017 and rural regions and in which content connections it is embed-ded. For this, I use the methodology of Grounded Theory. The material corpus consists of 233 articles (online and print) of the popular-medial discourse. In addition to articles from national daily and weekly newspapers, I have also included articles from regional newspapers and, due to the online search, magazine articles as well as occasional television and audio contributions. The review of the print media was limited to the third and fourth quarters of 2017. In the above mentioned context situated, three different discursive forms of ‘being left behind’ – infrastruc-tural, economic and cultural – become evident. ‘Being left behind’ goes hand in hand with a conglomeration of feelings of fear, dissatisfaction, powerlessness, and with the criticism of the democratic system itself.

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