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Bedeutung des Stillens für das Kind

Zugehörigkeit
Academy of Breastfeeding Medicine, Bühl, Deutschland. ElienRouw@t-online.de.
Rouw, Elien;
Zugehörigkeit
NSK, Berlin, Deutschland.
von Gartzen, Aleyd;
Zugehörigkeit
Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin, Deutschland.
Weißenborn, Anke

Breastmilk is natural nutrition for infants. In addition to nutrients, breast milk contains a variety of immunomodulatory, anti-inflammatory and antimicrobial substances that help to reduce short- and long-term morbidity risks and positively influence the child's cognitive and psychomotor development. Studies show that breastfed children are at a significantly lower risk for lower respiratory tract infections, otitis media, and gastroenteritis compared with non-breastfed children. Also, the risk for sudden infant death syndrome is significantly reduced by breastfeeding. Breastfeeding does not have an influence on the risk of allergies, neither in the overall population nor in children with a familial predisposition. However, breastfeeding promotes brain development, especially of the white matter, and is associated with improved intelligence by about 2 IQ points. Furthermore, studies show an inverse correlation between breastfeeding and the subsequent risk for obesity, and there is evidence for a risk reduction of type 2 diabetes mellitus. Breastfed infants can largely regulate their food intake. This can have a positive effect on later eating behavior and the risk for becoming overweight. In view of the positive health effects of breastfeeding, it is recommended that infants be breast-fed exclusively during the first few months of life and that complementary feeding should be started at the earliest from the beginning of the 5th month and no later than at the beginning of the 7th month. Complementary food should be offered in a suitable form and with consideration of the signals of the child. Overall, breastfeeding can make a significant contribution to promoting public health and thereby to reducing healthcare costs.

Muttermilch ist die natürliche Ernährung für Säuglinge. Neben Nährstoffen enthält Muttermilch eine Vielzahl von immunmodulatorischen, antientzündlichen und antimikrobiellen Stoffen, die dazu beitragen, kurz- und langfristig Krankheitsrisiken zu reduzieren und die kognitive und psychomotorische Entwicklung des Kindes positiv zu beeinflussen. Studien zeigen, dass gestillte im Vergleich zu nicht gestillten Kindern ein deutlich verringertes Risiko für Infektionen der unteren Atemwege sowie für Otitis media und Gastroenteritis haben. Auch das Risiko für plötzlichen Kindstod wird durch Stillen stark reduziert. Stillen hat keinen Einfluss auf das Allergierisiko, weder in der Gesamtpopulation noch bei Kindern aus Allergikerfamilien. Stillen fördert aber die Hirnentwicklung, insbesondere der weißen Hirnsubstanz, und ist mit einer um etwa 2 IQ-Punkte verbesserten späteren Intelligenz assoziiert. Ferner zeigen Studien einen inversen Zusammenhang zwischen Stillen und dem späteren Adipositasrisiko, und es liegen Hinweise auf eine Risikoreduktion für Diabetes mellitus Typ 2 vor. Säuglinge können beim Stillen ihre Nahrungsaufnahme weitgehend selbst regulieren. Dies kann sich positiv auf das spätere Essverhalten und das Risiko für Übergewicht auswirken. Angesichts der positiven gesundheitlichen Effekte des Stillens wird empfohlen, Säuglinge in den ersten Lebensmonaten ausschließlich zu stillen und mit der Beikostfütterung frühestens ab Beginn des fünften Monats und spätestens ab Beginn des siebten Monats als Ergänzung des Stillens zu beginnen. Beikost soll dabei in geeigneter Form und mit Berücksichtigung der Signale des Kindes angeboten werden. Insgesamt kann Stillen wesentlich zur Förderung der Bevölkerungsgesundheit und damit zur Senkung der Kosten im Gesundheitssystem beitragen.

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