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Untersuchungen zum notwendigen Maß bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Winterweizen in den Jahren 2004 bis 2016

GND
131405764
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
Schwarz, Jürgen;
GND
129618721
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
Klocke, Bettina;
GND
1173651675
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
Wagner, Christina;
GND
1173341811
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
Krengel, Sandra

Um Empfehlungen für zukünftige Anbausysteme hinsichtlich des notwendigen Maßes bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu geben, wurden in einem Dauerfeldversuch am Standort Dahnsdorf des Julius Kühn-Institutes in den Jahren 2004 bis 2016 Untersuchungen zur möglichen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln unter Berücksichtigung der allgemeinen Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes durchgeführt (Strategien zur Minderung der Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln). Teil der sechgliedrigen Fruchtfolge waren zwei Winterweizen (WW1 und WW2), die sich hinsichtlich ihrer Qualität (A-Weizen (WW1) und E‑Weizen (WW2)) und ihrer Resistenzausprägung gegenüber wichtigen Weizenpathogenen unterschieden. Während bei den Unkräutern und pilzlichen Schaderregern in allen Jahren Pflanzenschutzmittelanwendungen nötig waren, war dies bei den tierischen Schaderregern nur in zwei Jahren erforderlich. Bei Betrachtung des Behandlungsindex (BI) zeigte sich, dass der Gesamt-BI in WW1 bei 2,6 und in WW2 bei 3,5 lag. Ebenso ergaben sich deutliche Unterschiede im mittleren Fungizid-BI der beiden Fruchtfolgeglieder mit 1,1 im WW1 und 1,6 im WW2, bedingt durch deren unterschiedliche Krankheitsresistenz. Bei den Herbiziden waren ebenfalls Unterschiede, WW1 Herbizid-BI von 1,1 und WW2 1,3, vorhanden. Im Vergleich zur Praxis ist der Gesamt-BI deutlich geringer. Die Behandlungen führten in den Strategien 2, 3 und 4 bis auf wenige Jahre zu signifikanten Mehrerträgen im Vergleich zur nicht-chemischen Strategie 1. Dies ist auf die starke Verunkrautung und den Befall mit pilzlichen Schaderregern in Strategie 1 sowie die gute Wirksamkeit der eingesetzten Pflanzenschutzmittel in den anderen Strategien zurückzuführen. Die tendenziell vorhandenen Unterschiede zwischen der Strategie 2 mit situationsbezogener Aufwandmenge und der um 25 % bzw. 50 % reduzierten Aufwandmengen in den Strategien 3 und 4, konnten nicht statistisch gesichert werden. Eine Aufwandmengenreduktion ergab auch nach 13 Jahren keine gravierenden negativen Langzeiteffekte beim Unkrautaufkommen, jedoch erhöhte Auflaufzahlen in den Strategien mit reduziertem Herbizideinsatz. Die Ergebnisse belegen, dass Pflanzenschutzmitteleinsparungen möglich sind, ohne dass die Erträge deutlich vermindert werden. Allerdings erfordert dies einen hohen personellen Aufwand bei den Bonituren und die konsequente Beachtung der Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes, wie Berücksichtigung einer guten Fruchtfolge, Anbau resistenter Sorten sowie optimal terminierte Behandlungen nach Bekämpfungsrichtwertüberschreitung.

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