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Zur Befallssituation des Maiszünslers ( Ostrinia nubilalis ) und Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera ) in Deutschland und deren Bekämpfung

GND
1059148404
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow, Deutschland
Freier, Bernd;
GND
1022610783
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow, Deutschland
Wendt, Claudia;
GND
1177287692
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow, Deutschland
Neukampf, Ralf

In Zusammenarbeit mit Experten der Pflanzenschutzdienste der Länder wurden das Auftreten, die Befallsstärke des Maiszünslers (Ostrinia nubilalis) und des Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera) und deren Bekämpfung in den Jahren 2009 bis 2013 in Deutschland untersucht. Da zum Maiszünsler in Deutschland bislang keine einheitlichen Erhebungen erfolgten, wurden die gemessenen oder geschätzten Befallsverhältnisse auf der Grundlage von fünf Befallsklassen (0: kein Nachweis, X: Nachweis, XX: schwacher Befall – < 10%, mittlerer Befall – 10 bis 50% und starker Befall – > 50% befallene Stängel) auf Landkreisebene dokumentiert. Der Maiszünsler breitet sich zögerlich Richtung Nordwesten aus und kam bis zum Jahr 2013 in ca. 90% aller Landkreise vor. Der Anteil stark befallener Kreise schwankte von Jahr zu Jahr und ließ keine Zunahme erkennen. Die Fläche mit chemischen Bekämpfungsmaßnahmen kann auf etwas über 40 000 ha (1,6% der Maisfläche) und biologischen Bekämpfungsmaßnahmen auf 27 000 ha (1% der Maisfläche) im Jahr 2013 geschätzt werden. Zur Anwendung vorbeugender Maßnahmen (Zerkleinern der Stoppelreste) lagen keine Daten vor. Eine deutliche Zunahme der Bekämpfungswürdigkeit konnte nicht festgestellt werden. Um die Anwendung von Insektiziden so gering wie möglich zu halten, sind die Möglichkeiten der vorbeugenden, mechanischen und biologischen Bekämpfung voll auszuschöpfen. Das Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers ist auf Grund seines Quarantänestatus bis 2013 sehr gut dokumentiert (Pheromonfallenfänge). Der Schädling breitet sich langsam Richtung Norden aus. Bis zum Jahr 2013 ist der Westliche Maiswurzelbohrer in 34 Landkreisen (7% aller Landkreise) festgestellt worden. Erfolgten im Jahr 2009, zwei Jahre nach dem Erstnachweis in Deutschland, noch auf 2432 ha chemische Bekämpfungsmaßnahmen für Ausrottungs- und Eingrenzungsmaßnahmen, so gingen diese 2012 auf 192 ha und 2013 sogar auf 9 ha zurück. Der Schädling tritt in Deutschland bislang deutlich unter der Bekämpfungsschwelle auf. In der Praxis wird die Abwehr durch Fruchtfolgemaßnahmen favorisiert, so dass die Anwendung von Insektiziden gegen den Westlichen Maiswurzelbohrer keine Option sein muss.* Ein deutschlandweites einheitliches Monitoring beider Schädlinge wäre sinnvoll, um Veränderungen des Schadauftretens rechtzeitig zu erkennen.

The occurrence and infestation level of European corn borer (Ostrinia nubilalis) and Western corn root worm (Diabrotica virgifera virgifera) as well as their control were analyzed in collaboration with experts of the plant protection services of German federal states in the years 2009 to 2013. Since a monitoring of the European corn borer is not conducted in a systematic way, the infestation level was either assessed or estimated and documented using five infestation intensity groups (0: no occurrence, X: low infestation – < 10%, XX: middle infestation – 10 to 50% and high infestation – > 50% infested steams). The European corn borer has slowly spread towards North West of Germany and occurred in approx. 90% of all administrative districts up to 2013. The share of strong infested federal states varied from year to year not showing a significant increase over the period reported. The area with applications of insecticides and biological control was estimated to be more than 40 000 ha (1.6% of maize growing area) and 27 000 ha 1% of maize growing area), respectively, in 2013. On the basis of the collected data no significant increase for control needs could be identified. Keeping insecticide use as low as possible, the possibilities of prevention, cultural and biological control measures should be further exploited. The occurrence of Western corn root worm borer was well documented up to 2013 because of its former status as quarantine pest (monitoring by pheromone traps). The pest slowly spreads towards North. The Western corn root worm borer was determined in 34 counties (7% of all counties) by 2013. While chemical control measures were performed on 2432 ha in the year 2009, two years after the first record of pest in Germany, the insecticide use reduced to 192 ha and even only 9 ha in the years 2012 and 2013, respectively. In practice, the cultural control by crop rotation is favored by farmers and also recommended by the advisory services. Therefore the insecticide use is no necessary control option of the Western corn root worm. Even though the experts of the German federal states assume a further spread of both maize pests, the need for chemical control will not increase. A national adapted monitoring system would be helpful to recognize possible changes of the pest status.

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