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Zur Bedeutung und ökonomischen Wirkung verminderter Steuersätze bei außerordentlicher Holznutzung gemäß des § 34b EStG

Als Wirtschaftsform, die auf natürlichen Wachstumsprozessen von Bäumen beruht und von der Umwelt beeinflusst wird, unterliegt die Forstwirtschaft den damit einhergehenden Risiken. Um privaten Waldeigentümern die dabei entstehenden finanziellen Belastungen zu verringern, sieht das deutsche Einkommensteuergesetz im §34b Erleichterungen vor. So unterliegt sämtliches Holz, das aufgrund von Kalamitäten geerntet wurde, einem geringeren Steuersatz. Das betriebliche Risikomanagement zielt darauf ab, die Gefährdungen des Betriebs zu quantifizieren und Empfehlungen für die Risikohandhabung zu geben. In diesem Sinne wird in dieser Studie das Ausmaß der wirtschaftlichen Belastungen analysiert und geprüft, welcher Anteil daran vom Staat getragen wird. Dabei wird für einen nachhaltigen Fichtenbetrieb (Picea abies L.) berechnet, welche Risikokosten durch natürliche Kalamitäten zu erwarten sind. Durch die Übertragung der steuerlichen Regelungen des §34b Einkommensteuergesetz in das Modell werden in einem Variantenstudium die Entlastungen ermittelt. Es zeigt sich, dass diese von der Höhe des Steuersatzes und der Schadenshöhe bestimmt werden und für Forstbetriebe relevante Größenordnungen erreichen können. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich die optimale Umtriebszeit durch die genannten steuerlichen Regelungen verändert. Dazu wird das sogenannte Preßler’sche Weiserprozent um Risikoeinfluss und Steuerwirkung ergänzt. Es wird zunächst gezeigt, dass die in Mitteleuropa typischen Altersrisiken eine Verkürzung der Umtriebszeiten nahelegen. Forstbetriebe verkürzen damit die risikobehaftete Altersphase. Die steuerlichen Regelungen des §34b sorgen jedoch dafür, dass diese Reaktion ceteris paribus vermindert wird. Somit führt der §34b zu einer Stärkung forstwirtschaftlicher Betriebe durch finanzielle Entlastungen und trägt durch den Anreiz zur Verlängerung der Umtriebszeit auch zur Erfüllung gesellschaftlicher Ansprüche an den Wald bei.

As forestry is based on natural tree growth and underlies environmental influences, it is exposed to associated risks. In order to reduce the burdens of private forest owners, §34b of the German Income Tax Act provides economic relief. Thus, all wood harvested due to calamities is subject to a lower tax rate. The extent to which tax reductions reimburse financial losses is modeled in this study. The expected loss due to natural calamities is calculated using a normal forest of spruce (Picea abies L.). With the implementation of the tax regulations of §34b of the income Tax Act, financial relief is determined in a variant study in which is shown that relief is dependent on loss amounts and tax rate In addition, time shifts for optimal harvests when calamity related tax reductions are implemented are investigated. For this the indicator rate of Preßler is used. It is shown that it is rational to shorten the rotation period to avoid old age risks. The regulations of §34b of the Income Tax Act reduce this effect as it reduces the financial loss of natural calamities. In conclusion §34b of the Income Tax Act strengthens private forest enterprises by financial relief. Furthermore, it helps to fulfil social demands on the forest by prolonging the harvest period.

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