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Einfluss der Witterung auf Biomassebildung und N-Aufnahme von Zwischenfrüchten sowie deren Wirkung auf Bodenwasser- und Nmin-Gehalt in Norddeutschland

Der Anbau von nicht winterharten Zwischenfrüchten mit Resistenz gegenüber dem Rübenzystennematoden erfolgt bundesweit auf etwa der Hälfte der nächstjährigen Zucker- rübenfelder. Die vorliegende Studie zielte darauf ab, (i) den Einfluss der Witterungsbe dingungen im Zeitraum des Zwischenfruchtanbaus auf das Wachstum von Weißem Senf ( Sinapis alba ) und einer Artenmischung aus 7 legu- men und nicht-legumen Pflanzenarten zu analysieren. Darüber hinaus sollte die Wirkung dieser Zwischenfrüchte auf (ii) die Wasserverfügbarkeit für die Folgefrucht Zucker- rübe und (iii) das N-Auswaschungsrisiko über Winter im Vergleich zu einer Variante Strohmulch unter den Boden-, Klima- und Anbaubedingungen Norddeutschlands erfasst werden. Dazu wurden Feldversuche in 15 Umwelten durchgeführt (2012/13–2014/15, 5 Standorte pro Jahr). In einer Korrelationsanalyse erwiesen sich die mittlere tägliche Niederschlagsmenge nach Aussaat der Zwischen- frucht bis Ende September und die Lufttemperatur um die Monatsmitte des Septembers als maßgebliche Ein- flussgrößen auf die oberirdische Biomassebildung der Zwischenfrüchte bis Anfang November. Diese beiden Parameter erklärten bis zu 70% der Varianz der Zwi- schenfrucht-Biomasse. Parameter, die den Aussaattermin bzw. die Länge der Vegetationszeit der Zwischenfrüchte unmittelbar beinhalteten, fanden keinen Eingang in die abgeleitete multiple Regression. Im Mittel senkte der Zwischenfruchtanbau den Bodenwassergehalt vor und nach Winter nicht gegenüber Strohmulch, wenngleich er vor Winter in 7 Umwelten nach Strohmulch signifikant höher lag als nach Zwischenfrucht. Nach Winter traten in keiner Umwelt mehr Unterschiede auf. Somit war der Bodenvorrat von Wasser für die nachfolgenden Zucker- rüben durch den Anbau von im Spätherbst gemulchten Zwischenfrüchten gegenüber Strohmulch nicht verringert. Sowohl der Senf als auch die Artenmischung senkten den Boden-N min -Gehalt vor Winter deutlich ab. Damit ist zunächst von einem geringer en Risiko der Nitratauswa- schung während der Wintermonate auszugehen. Den- noch kann bei einem frühen Häckseltermin sowie milder und nasser Winterwitterung eine N-Mineralisation statt- finden, die das Auswaschungsrisiko erheblich steigert. In eine Gesamtbewertung des Zwischenfruchtanbaus in derzeit praxisüblicher Form müssen weitere Aspekte wie Nematodenkontrolle, Lachgasfreisetzung, Humusge- halt, Bodenstruktur, Erosionsschutz und Biodiversität einbezogen werden.

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