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Strategien kleiner und mittlerer Betriebe in angespannten Arbeitsmarktlagen : eine Untersuchung am Beispiel der niedersächsischen Ernährungswirtschaft

Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse des Teilprojektes „Lokale Strategien für die wirtschaftliche Entwicklung“ des europäischen Forschungsprojekts TRUSTEE („Towards RUral Synergies and Trade-offs between Economic development and Ecosystem services“) beschrieben. Vor dem Hintergrund der erwarteten Fachkräfteknappheit wurde am Beispiel der niedersächsischen Ernährungswirtschaft zwischen 2014 und 2016 untersucht, (1) wie sich lokale Arbeitsmärkte auf Strategien und Entwicklung der überwiegend kleinen und mittleren Betriebe des Sektors auswirken, (2) in wie fern die Betriebe Unabhängigkeit vom lokalen Arbeitsmarkt erlangen können und (3) wie die Unternehmen ihrerseits die lokalen Arbeitsmärkte beeinflussen. Die Untersuchung fand in drei Schritten statt. Im Sommer 2015 wurde eine standardisierte Befragung der ernährungswirtschaft in Niedersachsen mit 200 antwortenden Betrieben durchgeführt, die den Hauptteil der Studie bildet. Zweitens wurden im Herbst 2015 bzw. Winter 2015/16 Workshops zum Thema Fachkräftebedarf („Fachkräfteworkshops“) in einer ländlichen und in einer eher urbanen Region Niedersachsens organisiert, dokumentiert und im Nachgang ausgewertet. Um einen tieferen Einblick in das Zusammenspiel verschiedener regionaler Organisationen zu erhalten, wurden drittens im Frühsommer 2016 Interviews mit Beteiligten regionaler Weiterbildungslandschaften in ausgewählten niedersächsischen Regionen geführt. Die regionalen Fachkräfteworkshops haben ergeben, dass die Arbeitsmarktakteure der Fallregionen sich in ihrer Entwicklung durch die geringer werdende Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal in ihren Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt sehen. Besonders betroffen sahen sich Betriebe der Fleischverarbeitung und große Betriebe, die spezifische Qualifikationen nachfragen und große Wachstumsschritte unternehmen. Anstrengungen zur Verbesserung der Situation werden in verschiedenen Bereichen, wie der Verbesserung der Attraktivität von Arbeitsplätzen und Ausbildungsangeboten, internationaler Rekrutierung, verbesserter interner Mitarbeiterentwicklung und verstärkter Kooperation zwischen den verschiedenen Arbeitsmarktinstitutionen sowie den Betrieben unternommen. Allerdings ist die Bereitschaft oder die Fähigkeit zur Mitarbeit gerade kleiner Betriebe aufgrund ihrer begrenzten Managementressourcen oft gering. Die Beispiele der großen anwesenden Unternehmen haben aber bestätigt, dass sich Betriebe mit den entsprechenden Ressourcen aufgrund ihrer größeren Attraktivität als Arbeitgeber teilweise von den Beschränkungen des Arbeitsmarktes unabhängig machen können. Voraussetzung ist, dass sie sich nicht auf dem Größenvorteil ausruhen. Andererseits sind sie aufgrund spezifischer Qualifikationsanforderungen und größerer Wachstumsschritte manchmal auch besonders von einem geringen lokalen Fachkräfteangebot betroffen...

This report summarises the results of the sub-project “Local strategies for economic development” of the European Research Project TRUSTEE that ran from 2014 to 2016. Against the background of the expected scarcity of professional workers, the Lower Saxon food industry is used as an example to show how local job markets impact mainly small and medium size enterprises (SMEs) in terms of strategies and developments (1); to what extent businesses can achieve independence from the local job market (2); how the businesses, on their part, influence the local job markets (3). The study design includes three core elements: In the summer 2015 a standardized survey was carried out in the food industry in Lower Saxony with 200 responding firms. In autumn 2015 and winter 2015/16 workshops on the topic of professional staff needs were organized, documented and afterwards evaluated in a rural and in a more urban region of Lower Saxony. Finally, interviews were conducted with participants on the regional continuing education landscape in selected lower Saxon regions in the early summer 2016. The regional workshops have shown that the job market actors in the case study regions see their development as limited due to the declining number of available qualified labour. Particularly affected were meat processing firms and large companies which require special qualifications and undertake large growth steps. Efforts to improve the situation are undertaken including the improvement of the attractiveness of jobs and training offers, international recruiting, improvement of internal staff development and increased cooperation between the different employment institutions and the companies. However, the preparedness or the ability to contribute, particularly in small businesses, is often low because of their limited management resources. The example of the participating large businesses has, however, shown that businesses with adequate resources can become partially independent from limited job markets due to their greater attractiveness as employers. One requirement is that they do not rely upon the advantages of their size. On the other hand, due to their specific qualification requirements and greater growth steps, sometimes they are also strongly affected by a scarcity of local professionals...

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