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Vergleich der Injektions- und Inhalationsnarkose zur Kastration von ökologisch aufgezogenen Ferkeln hinsichtlich Verhalten und Wachstum

Ziel der Studie war der Vergleich der Injektions(INJEKT)- und Inhalationsnarkose (INHAL) zur Ferkelkastration unter Öko- Bedingungen, wozu das Verhalten von männlichen Ferkeln während (N = 67) und nach der Kastration (N = 101) beobachtet wurde, ebenso wie der weitere Wachstumsverlauf bis zum Absetzen. INJEKT bestand aus 25 mg Ketamin und 2 mg Azaperon kg-1 Lebendmasse, INHAL aus 90 s langer Zuführung von 5%-igen (Vol%) Isofluran. Zusätzlich erhielten alle Ferkel 2 mg Tier-1 Meloxicam zur Schmerzausschaltung. Das Wachstum der kastrierten Ferkel wurde nicht von der Narkosemethode beeinflusst und unterschied sich nicht von den weiblichen Wurfgeschwistern. Auch die Häufigkeit medikamentöser Behandlungen und von Tierverlusten unterschied sich nicht und lag auf sehr niedrigem Niveau. Allerdings zeigten sich Unterschiede im Verhalten der Ferkel: Während der Durchtrennung des Samenstrangs kam es in den INHAL-Gruppen zu hochsignifikant weniger Schmerzäußerungen als in den INJEKT-Gruppen. Nach dem Aufwachen aus der Kastrationsnarkose waren Ferkel der INHALGruppen signifikant weniger aktiv und zeigten signifikant weniger motorische Auffälligkeiten, was in Kombination mit einem signifikant selteneren Aufenthalt im Liegebereich der Sau zu signifikant weniger Situationen mit Erdrückungsgefahr führte. Basierend auf diesen Vorteilen der Inhalationsnarkose mit Isofluran plus Meloxikam ist diese der Injektionsnarkose mit Ketamin/Azaperon plus Meloxikam aus Gründen des Tierwohls vorzuziehen, und eine baldige Zulassung von Isofluran zur Anwendung an Schweinen in Deutschland ist zu befürworten.

The aim of the study was to compare anesthesia via injection with inhalation when castrating piglets under the conditions of organic agriculture. Therefore, the behavior of male piglets during (N = 67) and after castration (N = 101) was documented, as well as their subsequent growth until weaning. Injection anesthesia consisted of 25 mg ketamine und 2 mg azaperone kg-1 body weight, inhalation anesthesia of 90 s exposure to 5vol% isoflurane. All piglets received an additional 2 mg animal-1 of the analgesic meloxicam. Body weight development until weaning was not affected by the method of anesthesia and did not differ from the female litter mates. Also, the frequency of treatments and animal losses did not differ and was very low. However, behavior of the castrated piglets was affected as follows: While cutting through the spermatic cord under inhalation anesthesia, piglets voiced significantly less pain than under injection anesthesia. During the first hours after waking up from the anesthesia, piglets anesthetized with inhalation showed a significantly lower level of activity and significantly less motoric anomalies, which in combination with significantly infrequent use of the resting area of the sow led to significantly less situations with danger of being crushed. Based on these results, inhalation anesthesia with isoflurane plus meloxicam seems better suited for the anesthesia of organically reared piglets, and we support the early approval of isoflurane for use in pigs in Germany.

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