Lebensmittelassoziierte Szenarie: Erfahrungen und Herausforderungen

Bei lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen handelt es sich um lebensmittelbedingte Szenarien, die verschiedene fachliche und institutionelle Einrichtungen auf Landes- und Bundesebene betreffen. Die frühzeitige Erkennung und Bewältigung solcher teilweise krisenhaften Ausbrüche stellt die beteiligten Akteure vor z.T. immense Herausforderungen. Laut Definition der World Health Organization (WHO) handelt es sich bei lebensmittelbedingten Erkrankungen um „Krankheiten infektiöser oder toxischer Natur, die tatsächlich oder wahrscheinlich auf den Verzehr von Lebensmitteln oder Wasser zurückgeführt werden können“. Bei den ursächlichen Mikroorganismen handelt es sich meist um zoonotische Erreger, d.h. von Tier zu Mensch bzw. von Mensch zu Tier übertragbare Infektionserreger, z.B. Salmonellen, Campylobacter spp. und enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC). Als häufigste gastrointestinale Infektionen wurden dem Robert Koch-Institut im Jahr 2014 Infektionen mit Noroviren (74.058 Fälle), Campylobacter (70.601 Fälle), Rotaviren (32.238 Fälle), Salmonellen (16.108 Fälle) und Escherichia coli (non EHEC; 8.361 Fälle) gemeldet. Für lebensmittelbedingte Ausbrüche waren 2014 hingegen in erster Linie Salmonella spp., gefolgt von Campylobacter spp. und Noroviren ursächlich. Das Auftreten lebensmittelbedingter Krankheitsausbrüche stellt durch das breite in Frage kommende Erregerspektrum, die diversen Krankheitsbilder (welche von akuter, selbstlimitierender Gastroenteritis über chronische Erkrankungen bis zu Septikämien mit Todesfällen reichen können), die z.T. hohe Krankheitslast (Morbidität) und/oder Letalität eine besondere Herausforderung dar. Eine schnelle Identifizierung des Lebensmittelvehikels und die Ermittlung der Ursache der Lebensmittelkontamination bilden die Grundlage für die Prävention weiterer Erkrankungen und damit für eine schnelle Beendigung des Ausbruchs. Die Aufklärung der Ursachen solcher Krankheitsausbrüche gestaltet sich jedoch durch die fortschreitende Globalisierung des Lebensmittelhandels zunehmend komplexer und schwieriger Die Zuständigkeit für lebensmittelbedingte Zoonosen liegt bei den Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden. Sie wird von diesen auf Basis unterschiedlicher Rechtsvorschriften und aus verschiedenen Blickrichtungen bearbeitet. Daher ist eine enge Zusammenarbeit der verantwortlichen Einrichtungen im Human-, Lebensmittel- und Veterinärbereich auf allen Ebenen gerade im Fall komplexer, überregionaler lebensmittelbedingter Ausbrüche erforderlich. Im Vortrag werden Erfahrungen und Herausforderungen die im Rahmen verschiedener Krankheitsausbrüche gewonnen bzw. erkannt wurden exemplarisch am Beispiel eines krisenhaften Ausbruchs dargestellt.

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