Vortrag CC BY-SA 4.0
Veröffentlicht

Die Mischung macht´s: Auswirkungen von Tankmischungen auf Honigbienen und Rückstände in toten Bienen (Teil II)

GND
1058931229
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Bienenschutz, Deutschland
Wirtz, Ina Patrizia;
GND
105893063X
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Bienenschutz, Deutschland
Pistorius, Jens;
GND
113986193X
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Bienenschutz, Deutschland
Frommberger, Malte;
GND
1139862219
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Bienenschutz, Deutschland
Thorbahn, David;
GND
1058918826
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Bienenschutz, Deutschland
Bischoff, Gabriela

"In für Honigbienen attraktiven Anbaukulturen wie Raps und Obst ist es vielfach üblich, und auch zulässig, während der Blüte mehrere Pflanzenschutzmittel aus verschiedenen Wirkstoffklassenals Tankmischung auszubringen (z.B. Fungizide, Herbizide, Wachstumsregler, Insektizide oder Mikronährstoffe). In der Regel werden die Bienen dabei nicht gefährdet, wenn alle Vorschriften eingehalten werden, die für die beteiligten Mischungskomponenten gelten. Für manche Wirkstoffgruppen sind jedoch auch synergistische Wirkungssteigerungen bekannt, wie für die bereits hinreichend untersuchte synergistische Wirkung von Insektiziden aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide in Kombination mit bestimmten Fungiziden aus der Klasse der Ergosterol-Biosynthese-Hemmer. Hier kann bei einer gemeinsamen Ausbringung in einer Tankmischung eine Verschärfung der Anwendungsbestimmungen und Auflagen erfolgen, aus zwei bienenungefährlichen Produkten (B4) wird somit eine bienengefährliche Mischung (B1/B2). Da in der landwirtschaftlichen Praxis jedoch immer wieder neue Wirkstoffe entwickelt werden und Mischungskombinationen hinzukommen, arbeitet das Julius Kühn-Institut präventiv an der Erstellung eines einfachen Screening-Verfahren auf Laborebene zur schnellen Detektion potentiell risikobehafteter Wirkstoff- und Mittelkombinationen. In einem ersten Schritt wurden hierfür Pflanzenschutzmittelmischungen in Laborversuchen (Spritzkammer) getestet, welche häufig im Raps- bzw. Obstanbau eingesetzt werden. In einem zweiten Schritt werden dann potentiell kritische oder häufig eingesetzte Wirkstoffkombinationen in Halbfreiland- bzw. Freilandversuchen geprüft. Dabei wird untersucht, ob und inwiefern ein erhöhtes Risiko für Bienen besteht und ob, und wenn ja welche zusätzliche Auflagen erforderlich sind. Für die Versuche in der Spritzkammer werden junge Honigbienen einen Tag vor der Applikation aus dem Honigraum gesunder Wirtschaftsvölker entnommen, in Gruppen von 10 Bienen in Versuchskäfige überführt und über Nacht in einen Klimaschrank (25 °C) gestellt. Am folgenden Tag werden die Bienen auf ihre Vitalität hin überprüft und zwei Stunden vor der Applikation in eine Kühlkammer (4 ° C) überführt. Die Bienen befinden sich jetzt in einer Kältestarre und werden in einer Kühlbox, zum Applikationsstand gebracht. Vor der Applikation werden die Bienen einer Variante jeweils aus den Beobachtungskäfigen in offene Petrischalen gelegt und in der Spritzkammer direkt übersprüht. Zusätzlich wird eine weitere Petrischale mit Filterpapier und 10 toten Bienen für rückstandsanalytische Untersuchung aufgestellt. Nach der Applikation werden die immer noch in der Kältestarre befindlichen Bienen anschließend in die Käfige zurückgesetzt und anschließend wieder zurück in den Klimaschrank (25 °C) gebracht. Bonituren auf Verhalten, Vitalität und Mortalität der Bienen werden 2, 4, 24 und 48 Stunden nach der Applikation durchgeführt. Nach der letzten Bonitur werden alle toten und lebenden Bienen der verschiedenen Varianten bei -20 °C für eine die spätere Rückstandsanalytik eingefroren um aus den Analysen der Rückstände in toten und lebendigen Bienen Rückschlüsse über die Metabolisierung der Wirkstoffe und auch weitere Erkenntnisse für eine bessere Interpretierbarkeit der Rückstandsanalysen in Schadfällen mit Verdacht auf Bienenvergiftungen zu gewinnen."

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