20 Jahre kommerzieller Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) – Stand und Herausforderungen aus der Sicht der Tierernährung

Die Pflanzenzüchtung kann als der Ausgangspunkt der menschlichen Nahrungskette betrach­tet werden. In den zurückliegenden Jahren wurden Methoden der Biotechno­logie in die Pflanzenzüchtung eingeführt. Der kommerzielle Anbau derartiger Pflanzen stieg weltweit in den letzten 20 Jahren von 1,6 (1996) auf etwa 180 Millionen ha (2015; annähernd 12% der globalen Ackerfläche) an. Mais, Sojabohnen, Baumwolle und Raps sind die bedeutsamsten gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP), die auf dieser Fläche kultiviert wurden. Neben hohen und stabilen Erträgen waren die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Insekten, Pflanzenschutz- und Unkrautbekämpfungsmittel die Hauptziele der gentechnischen Veränderungen (GVP der 1. Generation). Später wurde auch versucht, den Gehalt an Inhaltsstoffen (Erhöhung des Gehaltes an wertbestimmenden Inhalts­stoffen sowie Reduzierung des Gehaltes an unerwünschten Bestandteilen) zu beeinflussen. Umfangreiche Fütterungsversuche mit Labor- und Lebensmittel liefernden Tieren wurden bisher durchgeführt. Dabei ging es vor allem um Tiergesundheit, Inhaltsstoffe und Qualität der erzeugten Lebensmittel tierischer Herkunft sowie den Verbleib der rekom­binanten Desoxyribonukleinsäure (deoxyribonucleic acid, DNA) sowie der in den GVP neu ausgeprägten Proteine im Tierkörper. Gegenwärtig gibt es keine wissenschaftlichen Belege, dass die rekombinante DNA und die neu ausgeprägten Proteine andere chemische und physiologische Eigenschaften aufweisen als Futter- und Lebensmittel von isogenen Ausgangspflanzen. Diese Einschätzung trifft auch für Inhaltsstoffe und Qualität der erzeugten Futter- und Lebensmittel zu. Futtermittel aus GVP der sogenannten 2. Generation können eine andere Zusammensetzung als die Ausgangsvarianten aufweisen (z.B. höherer Gehalt an erwünschten und geringerer Gehalt an unerwünschten Inhaltsstoffen) und demnach die Zusammen­setzung und Qualität von Lebensmitteln tierischer Herkunft in eine gewünschte Richtung beeinflussen.

Plant breeding can be considered as the starting point of the whole human food chain. During the past decades methods of bioengineering were introduced and used as breeding techniques. The commercial cultivation of GMP increased globally during the last 20 years from 1.6 (1996) to about 180 million hectares in 2015 (about 12% of the global arable area). Maize, soybean, cotton and rapeseed are the most important GMP cultivated during this time. In addition to high and stable plants yields, the first objectives of genetic modifications introduced using bioengineering methods were resistance of plants to insects or plant production aids (GMP of the 1stgeneration; without substantial changes in composition and nutritive value). Later some changes in composition of plants (e.g., biofortification; GMP of the 2ndgeneration from the view of nutrition) were the objectives of GM -modification. Many feeding studies with laboratory animals and food producing animals were carried out with GMP or co-products from GMP. The objectives of the feeding studies were to analyse animal health and welfare, to follow the ways of transgenic DNA and of the newly expressed proteins and to analyse the influence of GMP of composition and quality of food of animal origin. Feeds from GMP of the 1stgeneration did not significantly influence composition and quality of food of animal origin. No scientific evidence exists that recombinant DNA and newly expressed proteins show other chemical and physiological properties in animals than endogenous plant products of isolines. Therefore, feeds from GMP of the 1stgeneration can be considered as substantially equivalent to their isogenic counterparts. Feeds from GM-crops of the 2ndgeneration (with output traits) may influence composition and quality of food of animal origin and in the case of lower content of undesirable substances improve the feed value of GMP.

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