Vorkommen von Genotypen des porzinen Circovirus Typ 2 (PCV2) in Schweinebeständen mit unterschiedlichen Impfstrategien gegen PCV2

Ziel: Seit den Jahren 2004/2005 zeigt sich beim porzinen Circovirus (PCV2) weltweit eine Veränderung der Nachweisrate vom Genotyp PCV2a zu PCV2b. Da alle kommerziell verfügbaren Impfstoffe auf dem Genotyp PCV2a basieren, hatte die Studie das Ziel, das Vorkommen von PCV2a und PCV2b in Beständen mit unterschiedlichen Impfstrategien gegen PCV2 zu evaluieren. Methoden: In die Studie gingen 405 Ferkel aus neun Beständen (jeweils drei Bestände mit Mutterschutzimpfung [SI], Ferkelimpfung [FI] bzw. ohne Impfung gegen PCV2 [NI]) ein. Der PCV2-Status der Tiere wurde vom 3. Lebenstag bis zur Schlachtung verfolgt. Das Serum wurde mittels PCR quantitativ auf PCV2-DNA untersucht, positive Proben anschließend in einer genotypdifferenzierenden Duplex-PCR analysiert und die PCV2-Isolate nach Sequenzierung des Gesamtgenoms phylogenetisch zugeordnet. Die Daten von 383 Tieren konnten ausgewertet werden. Ergebnisse: Der Nachweis von PCV2 gelang in acht Beständen (1x PCV2a; 6x PCV2b; 1x PCV2a und PCV2b). PCV2b ließ sich in FI-, SI-, und NI-Beständen, PCV2a nur in SI- und NI-Beständen nachweisen. 55,4% aller Ferkel erwiesen sich mindestens einmal im Untersuchungszeitraum PCV2-positiv (FI: 7,8%, SI: 65,4%, NI: 93,7%). Davon waren 4,7% PCV2a-, 92,2% PCV2b- und 2,4% für PCV2a sowie PCV2b positiv. Der mittlere PCV2-DNA-Gehalt lag bei PCV2b-positiven Tieren signifikant höher als bei PCV2a-positiven Tieren. Die Isolate konnten als PCV2b-1A (5/9 Beständen), PCV2b-1B (1/9 Beständen) und PCV2a-2D (2/9 Beständen) identifiziert werden. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die seit 2004/2005 beobachtete höhere Nachweisrate von PCV2b im Vergleich zu PCV2a wurde bestätigt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Einsatz auf PCV2a basierender Vakzinen bei Ferkeln zu einer weiteren Verschiebung der Nachweisrate zugunsten von PCV2b führt. Um die klinische Relevanz dieser Beobachtung abschätzen zu können, sollten umfangreichere vergleichende Untersuchungen erfolgen, die die Effektivität von PCV2a-Impfstoffen in PCV2a- und PCV2b-positiven Beständen berücksichtigen.

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