Nachweis eines neuen Squirrel-Adenovirus bei einem Krankheitsausbruch bei Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) in Deutschland 2013 – 2016

2015 und 2016 kam es bei wildlebenden Eichhörnchen zu einem großflächigen Krankheitsausbruch mit gehäuften Todesfällen in elf Bundesländern in Deutschland. Betroffen waren sowohl junge als auch erwachsene Eichhörnchen. Von den in Pflegestationen eingelieferten Tieren verstarben 161 und nur 24 überlebten. Kranke Tiere litten an zwei unterschiedlichen Symptomkomplexen: schwerer Durchfall oder schwere Atemnot. Bei den Tieren des aktuellen Ausbruches wurden Adenoviren nachgewiesen. Adenovirus-Infektionen sind bei an schwerem Durchfall leidenden Eichhörnchen von Ausbrüchen in Großbritannien bekannt, wo in den Jahren 2005-2008 in Wales örtlich hohe Sterberaten beobachtet wurden. Darüber hinaus gelang der histologische Nachweis von Darmparasiten und der kulturelle Nachweis mehrerer bakterieller Erreger aus Lungen-, Leber- und Darmgewebe. Einige dieser Erreger sind in der Lage, insbesondere bei geschwächten, immunkompromittierten Tieren eine schwere Infektion mit Todesfolge hervorzurufen. Zur Abklärung der Frage, inwieweit die Erreger an der Erkrankung der Tiere beteiligt sind, sind weitere Untersuchungen erforderlich. In keinem der bisher untersuchten Eichhörnchen aus Deutschland und Großbritannien wurde ein Hinweis auf das zoonotische VSBV-1 gefunden.

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