Bakterienvielfalt und Nachweis potenziell pathogener Arten in einer landwirtschaftlichen Biogasanlage – neue Erkenntnisse dank Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierung von rRNA-Gen-Amplikons
Die meisten Umweltbakterien lassen sich nicht im Labor kultivieren, aber sie
können direkt, ohne Kultivierung, durch Analysen ihrer 16S rRNA-Gene detektiert und differenziert werden. Dabei werden 16S rRNA-Gene mit ~. 97 % Sequenzidentität spezifischen OTUs (operational taxonomic units) zugeordnet, was grob dem Arten-Niveau entspricht. Hier wurde kultivierungsunabhängig die Bakterienvielfalt und das mögliche Vorkommen von pathogenen Arten in einer landwirtschaftlichen Biogasanlage untersucht. Die Anlage bestand aus zwei Linien, eine erhielt Silage, die andere Silage plus Rindergülle. Jede Linie bestand aus einem Haupt- und Nachgärer. Insgesamt wurden 3,5 Millionen 16S rRNA-Genabschnitte analysiert. Bioinformatische und phylogenetische Analysen ergaben, dass in jedem Gärer etwa 2150 OTUs, die sich auf insgesamt 53 Klassen verteilten, vorkamen.