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Bewertung ausgewählter Methoden zur Erfassung und Analyse des Heu- und Grünfutteraufnahmeverhaltens von Milchziegen

Erstes Ziel war die Identifikation einer geeigneten Methode zur ethologischen Erfassung des Raufutteraufnahmeverhaltens von Ziegen unter Freilauf-Haltungsbedingungen. Je 3 Stunden im Stall und auf der Weide wurden alle 3 Minuten Momentaufnahmen simultan mittels Direktbeobachtung, Fotografien und Videoaufnahmen gemacht. Keine Methode erlaubte die Identifizierung des Futteraufnahmestatus jedes Tiers (Stall: n = 51, Weide: n = 41) zu jedem Zeitpunkt. Dies wurde nur durch Komplettierung der Videodaten mittels Vor-und-zurück-Spulen erreicht (= Referenzdatensatz). Im Vergleich der instantanen Methoden mit dem Referenzdatensatz mittels Kasten- und Bland-Altman-Grafiken sowie Medianen der prozentualen Abweichungen zeigten die Videobilder die größte Reliabilität, jedoch ohne das Gütekriterium (≥ 90 % Übereinstimmung) zu erfüllen. Zur Ermittlung des effizientesten Zeitrasters für die Auswertung der komplettierten Videodaten wurden 3-, 5-, 8- und 12-Minuten-Intervalle mit dem Referenzdatensatz (1 Minute) verglichen. Die Reliabilitätstests erfolgten wie beim Methodenvergleich. Bei den Stalldaten erfüllten einzig 3 Minuten das Kriterium, bei den Weidedaten 3, 5 und 8 Minuten. Diese Eignungsbewertung ist teilweise restriktiver als in vergleichbaren Studien. Die Differenzen zwischen den für Heu- und Grünfutteraufnahme geeigneten Intervallen werden v. a. auf Unterschiede in der zeitlichen Struktur des jeweiligen Verhaltens zurückgeführt. Für methodische Entscheidungen kann die Relevanz der zeitlichen Struktur (Anteil, Häufigkeit, Dauer) größer sein als die der Zugehörigkeit zum Verhaltensbereich.

The first aim was to identify an adequate ethological recording method for the roughage feeding behaviour of goats under loose-house conditions. Over 3 hours in the barn and at pasture, respectively, instantaneous data were collected every 3 minutes simultaneously by direct observation, still photography and video recordings. None of the methods allowed identification of the feeding status of every animal (barn: n = 51, pasture: n = 41) at every sampling point. This was only achieved by complementing the video data by winding recordings back and forth (= reference dataset). Comparing the instantaneous methods with the reference dataset by boxplots, Bland-Altman plots and medians of percental deviations, the video images had the highest reliability, but still failed the goodness-of-fit-criterion (≥ 90 % correspondence). In order to identify the most efficient sampling interval for the complemented video data, 3-, 5-, 8- and 12-minute intervals were compared with the reference data-set (1 minute). Reliability tests were conducted in the same way as those of the method comparisons. For the barn data, only 3 minutes were sufficiently reliable; for the pasture data 3, 5 and 8 minutes met the criterion. This assessment of aptitude is more restrictive than in a number of comparable studies. Differences between the intervals appropriate for hay versus grass feeding are attributed mostly to different temporal structures of these behaviours. For methodological decisions, the temporal structure of a behaviour (proportion, frequency, duration) may be more relevant than its general category.

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