Kapitel Open-Access
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Boden als Grundlage biologischer Vielfalt

Wälder beherbergen einen bedeutenden Teil der biologischen Diversität Mitteleuropas und stellen die wichtigsten Refugien für Arten natürlicher Lebensräume dar. Infolge der Kultur- und Nutzungsgeschichte in Mitteleuropa ist der Waldanteil stark zurückgegangen und die verbliebenden Wälder wurden durch menschliche Eingriffe geprägt. Damit gingen einerseits Verluste und eine Fragmentierung der natürlichen Lebensräume, andererseits eine Förderung der Arten von Waldrändern und Gebüschen einher. Die Forstwirtschaft konnte seit Mitte des vorletzten Jahrhunderts den Trend der Entwaldung stoppen und die Waldfläche auf den heutigen Anteil ausdehnen. Jüngere Wiederaufforstungen in stark fragmentierten Landschaften können jedoch aufgrund ausbreitungsbiologischer Hürden nicht ohne weiteres von waldtypischen Arten wiederbesiedelt werden und haben ein gegenüber Altwaldgebieten verarmtes Inventar an Waldarten. Waldpflanzen in fragmentierten Wäldern unterliegen einem erhöhten lokalen Aussterberisiko. Die biogische Vielfalt mitteleuropäischer Wälder weicht also mehr oder weniger stark von den ursprünglichen Verhältnissen ab. Sie bestimmt maßgeblich die Funktionen von Ökosystemen, die ihrerseits durch Störungsregime und Änderungen der Baumartenzusammensetzung langfristig beeinflusst werden. In Wäldern beeinflusst die Zusammensetzung der Baumschicht den Nährstoff- und Wasserhaushalt des Ökosystems und damit auch den Bodenzustand. Baumartenzusammensetzung und Stoffhaushalt werden ihrerseits durch natürliche (Windwurf, Feuer, Überflutung, Massenbewegungen) und anthropogene Einflüsse (Erschließung, Holzernte) gesteuert.

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