Entwicklung eines Standard-Prüfverfahrens für Geräte zur thermischen Unkrautbekämpfung
Im Gegensatz zur umfangreichen Prüfung und Bewertung der Wirksamkeit von Pflanzenschutzmitteln und der Prüfungen von Spritzgeräten für Pflanzenschutzmittel gibt es derartige objektive Tests für Geräte zur thermischen Unkrautbekämpfung derzeit noch nicht. Ziel der vorliegenden Untersuchungen ist es, ein Standard-Prüfverfahren zur Bestimmung der Temperaturverteilung und Wirksamkeit thermischer Geräte zu entwickeln. Damit sollen Grundlagen für eine Qualitätsprüfung geschaffen werden, die praktische Anwender direkt nutzen können. Außerdem können die aufgezeigten Mängel dazu führen, die Geräte konstruktiv zu verbessern. Die Ergebnisse zu einem Abflammgerät (Green-Flame 850 E) zeigten bereits entsprechende Potenziale auf. Mit steigender Fahrgeschwindigkeit von 0,35 m/s auf 0,81 m/s sank die Temperatur von 159 °C auf 89 °C. Die Heterogenität der Temperaturen über die Arbeitsbreite des Geräts war außerordentlich hoch: In Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit lag die Spannbreite zwischen Minimal- und Maximaltemperatur zwischen 60 °C und 79 °C. Die biologische Wirksamkeit, geprüft an der Modellpflanze Sinapis arvensis war ebenfalls abhängig von der Fahrgeschwindigkeit bzw. den erreichten Temperaturen. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 0,53 m/s konnte Sinapis arvensis mit mindestens 95 % ausreichend bekämpft werden. Bei der höchsten geprüften Fahrgeschwindigkeit von 0,81 m/s lag der Wirkungsgrad nur noch bei 66 %. Folglich liegt die notwendige wirksame Temperatur zwischen 89 °C und 106 °C. Lolium perenne ließ sich hingegen unter den geprüften Bedingungen nur mit 72 % bekämpfen - eine Dosis-Wirkungsbeziehung war hier nicht erkennbar. Die Temperaturverteilung, wie auch die biologische Wirksamkeit, waren insgesamt sehr heterogen und im Sinne eines wirtschaftlichen und wirkungssicheren Einsatzes nicht zufriedenstellend. Ähnliche Ergebnisse liegen auch für andere Geräte zur thermischen Unkrautbekämpfung vor.