Hepatitis-E-Virus bei Wildschweinen und Jägern in einem Landkreis in Hessen

Eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) kann beim Menschen zu einer akuten, bei stark Immunsupprimierten auch zu einer chronischen Leberentzündung führen. Auch wenn die meisten Infektionen offensichtlich subklinisch verlaufen, nahmen die gemeldeten Hepatitis-E-Erkrankungen in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zu; im Jahr 2014 waren dies 670 Fälle. Wenngleich die genauen Infektionswege in den meisten Fällen ungeklärt sind, werden Virusübertragungen von asymptomatisch mit HEV infi zierten Schweinen und Wildschweinen als wahrscheinlich angenommen. In einer kürzlich von uns veröffentlichten Studie wurden Blutproben von Jägern und Wildschweinen aus dem Wetteraukreis in Hessen auf HEV-RNA und HEV-spezifi sche Antikörper untersucht sowie Fragebögen zum Jagd- und Essverhalten der Jäger ausgewertet, um die Übertragungswege des Virus genauer zu untersuchen. Die Wildschweine zeigten abhängig vom genauen Herkunftsgebiet unterschiedliche Nachweisraten von viraler RNA und Antikörpern. Die Jäger zeigten insgesamt eine ähnliche Prävalenz von HEV-spezifi schen Antikörpern wie die Allgemeinbevölkerung. Bei den Jägern eines Jagdgebietes, in denen sich viele HEV-infi zierte Wildschweine befanden, wurde jedoch deutlich, dass das Tragen von Handschuhen beim Ausnehmen und / oder Zerwirken der Wildschweine das Risiko einer HEV-Infektion deutlich senken kann. Der Artikel soll einen allgemeinen Überblick zur HEV-Infektion bei Mensch und Tier geben und die Ergebnisse der genannten Studie detaillierter vorstellen.

Dateien

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten