Auswirkungen der zeitgleichen Durchführung zootechnischer Eingriffe an Saugferkeln

Gegenstand und Ziel: Neben der Kastration werden bei Saugferkeln in der 1. Lebenswoche weitere Zootechniken ohne Betäubung durchgeführt. Ziel der Studie war, die Belastung und den schmerzbedingten Stress von Kastration, Schwanzkupieren und des Einziehens von Ohrmarken bei Saugferkeln im Vergleich zu Gruppen mit ausschließlichem Handling bzw. Kastration zu untersuchen. Zusätzlich wurde die Wirksamkeit des präoperativ verabreichten nichtsteroidalen Antiphlogistikums Meloxicam sowie dessen kombinierte Anwendung mit Eisendextran bei diesen Eingriffen evaluiert. Material und Methoden: Zur Beurteilung von schmerzbedingtem Stress dienten die Kortisol- und Katecholaminkonzentrationen im Serum bzw. Plasma sowie Verhaltensbeobachtungen. Verträglichkeit und Wirksamkeit einer kombinierten Anwendung wurden adspektorisch, palpatorisch und vergleichend zur Kortisol- und Eisenkonzentration der anderen Gruppen evaluiert und die Tageszunahmen aller Ferkel erhoben. Ergebnisse: Die geringgradigen Veränderungen der Injektionsstellen des Eisenpräparats nach getrennter Applikation von Meloxicam und Eisen reduzierten sich bei gemeinsamer Verabreichung um 40%. Nach den drei zootechnischen Maßnahmen stieg die Kortisolkonzentration im Serum bei den Tieren der unbehandelten Kontrollgruppe (KSO) im Vergleich zur Handlings- (H) und Kastrationsgruppe (K) bis zur 4. Stunde signifikant an. Bei Tieren, denen Meloxicam bzw. eine Mischung aus Eisen und Meloxicam appliziert wurde, sanken die Kortisolkonzentrationen eine halbe Stunde nach Kastration und bis 4 Stunden nach allen drei zootechnischen Eingriffen signifikant gegenüber der jeweiligen unbehandelten Gruppe (K bzw. KSO). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die zeitgleiche Durchführung der zootechnischen Eingriffe Kastration, Schwanzkupieren und Kennzeichnung mittels Ohrmarke führt zu einer vermehrten Belastung der Saugferkel. Die präoperative Gabe von Meloxicam reduziert diese Schmerzreaktion in gleichem Maße wie bei alleiniger Kastration. Die Mischung aus Eisen und Meloxicam beeinträchtigt die Wirksamkeit beider Substanzen nicht und verringert die lokale Reaktion an der Injektionsstelle des Eisenpräparats.

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