Untersuchungen zum Einsatz eines hydrothermisch behandelten Gemisches aus einheimischen Körnerleguminosen in der ökologischen Ferkelaufzucht

Im durchgeführten Projekt sollte geklärt werden, ob mit dem Einsatz eines Gemisches aus behandelten/unbehandelten heimischen Körnerleguminosen in der Fütterung von Aufzuchtferkeln der Einsatz von Sojakuchen ersetzt werden kann und ob sich ein Vorteil aus der Behandlung von Körnerleguminosen (hydrothermische Behandlung) ergibt. Weiterhin sollte der Futterwert der zu untersuchenden einheimischen Körnerleguminosen unter Berücksichtigung des Einflusses einer hydrothermischen Behandlung ermittelt werden. Begleitend wurde erfasst, inwieweit sich die antinutritiven Inhaltsstoffe durch eine Behandlung reduzieren lassen. Abschließend sollten Handlungsoptionen erarbeitet und dargestellt werden, die dazu beitragen, eine 100%ige Biofütterung in der Monogastrierernährung im ökologischen Landbau zu erreichen. Es konnte belegt werden, dass die ökologische Ferkelaufzucht mit einem Leguminosengemisch aus je einem Drittel Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen als Ersatz von Sojakuchen möglich ist. Bei insgesamt niedrigem Leistungsniveau hatte die Futtervariante mit Sojakuchen zwar leichte Vorteile, die Unterschiede konnten statistisch aber nicht signifikant belegt werden. Die hydrothermische Behandlung des Leguminosengemisches zeigte im Fütterungsversuch keine Vorteile, obgleich der VQ der Organischen Masse (OM) im Fall des LEGUMI-therm® durch die Behandlung anstieg. Das galt eingeschränkt für Rohprotein und Rohfett. Durch die Verbesserung bei den VQ-Werten der Rohnährstoffe stieg der ME-Gehalt entsprechend der Formel der GfE (2006) durch die Behandlung von 15,83 MJ/kg T auf 16,24 MJ/kg T an. Die Basiswerte aller im Rahmen dieses Projektes untersuchten antinutritiven Inhaltsstoffen waren sehr gering, was einen möglichen, nachweisbaren Behandlungseffekt erschwerte. Dennoch konnte festgestellt werden, dass eine hydrothermische Behandlung den Gesamt-Phenolgehalt von 17 % (Süßlupine) bis zu 56 % (Wintererbsen) reduziert. Der Alkaloidgehalt der Süßlupinen wurde kaum beeinflusst, der Vicingehalt der Ackerbohnen wurde um 21 %, der Convicingehalt der Ackerbohnen um 27 % reduziert. Der maximale Rationsanteil des Leguminosengemisches dürfte bei ca. 30 % liegen. Im Rahmen von Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und eines Branchenworkshops wurden Handlungsstrategien erarbeitet, die einen Beitrag zur Realisierung einer 100%ige Biofütterung in der ökologischen Monogastrierernährung leisten können. Diese Strategien wurden im einem Dossiers zusammengestellt und in verschiedenen Internetportalen eingestellt (Organic Eprints, Bioland, www.oekolandbau.nrw.de).

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten