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Kühletoleranz bei der Sojabohne ( Glycine max (L.) Merr.)– Voraussetzung für die Ausweitung des Sojaanbaus in Deutschland

GND
1059140918
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz, Deutschland
Balko, Christiane;
Zugehörigkeit
Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim, Stuttgart
Hahn, Volker;
GND
172295300
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz, Deutschland
Ordon, Frank

Über die Vorteile hinaus, die Leguminosen generell in der Fruchtfolge bieten, hat die Sojabohne ( Glycine max ( L.) Merr.)eine für die Ernährung von Mensch und Tier besonders günstige Proteinzusammensetzung. Aufgrund der nicht hinreichenden züchterischen Anpassung von Soja an unsere Klimaverhältnisse kann sie jedoch in Deutschland nur begrenzt angebaut werden. In diesem Zusammenhang ist die Kühletoleranz ein wichtiges Zuchtziel.Um Informationen über die genetische Variation bezüglich der Kühletoleranz zu gewinnen, wurde ein Test zur Erfassung des Hülsenansatzes unter Kühlestressetabliert, bei dem unter kontrollierten Bedingungen ab Blühbeginn 3 Wochen Kühlestress bei 15°C Tag/10°C Nacht appliziert wird. Dieser Test erwies sich als gut geeignet, um genotypische Unterschiede bezüglich des Hülsenansatzes unter Kühlestress reproduzierbar zu erfassen. Dabei wurde sowohl die Toleranz im engeren Sinne in Form eines wenig verminderten Hülsenansatzes unter Kühlestress gefunden, als auch Kompensationsvermögen in Form von vermehrtem Hülsenansatz nach der Kühlestressphase (Toleranz im weiteren Sinne) - bei einigen Genotypen ohne, bei anderen mit deutlicher Reifeverzögerung. Darüber hinaus gab es auch sensitive Genotypen ohne Kompensationsvermögen. Im Feldversuch 2011 und 2013 beobachtete Auswirkungen einer Kühlestressphase nach Blühbeginn auf den Hülsenansatz ergaben eine vergleichsweise gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen aus dem Gefäßversuch unter kontrollierten Bedingungen. Die dreijährigen Feldversuche am Standort Groß Lüsewitz zeigten weiterhin,dass trotz der extrem nördlichen Lage des Standortes Sojaerfolgreich in Norddeutschland angebaut werden kann,wenn entsprechend frühreife Sorten (frühe 00-0000) zum Einsatz kommen. Dabei stellte sich heraus, dass in Jahren mit höheren Wärmesummen die etwas späteren Sorten ihr meist höheres Ertragspotential realisieren konnten, über alle Jahre gesehen, die frühen Sorten auf einem etwas niedrigeren Ertragsniveau jedoch ertragsstabiler sind und ertragsstabile Sorten in der Regel auch über eine gute Kühletoleranz verfügen.

Besides advantages in crop rotations, soybeans are best suited for animal feed and human nutrition due to their protein content and composition. But, because of the limited adaptation to growing conditions, soybeans cannot be grown all over Germany mainly due to a lack of chilling tolerance, which is an important goal in soybean breeding in Germany therefore. In order to get information on the genetic variation of chilling tolerance in soybean, a test under controlled conditions was developed applying 15°C day/10°C night temperature for 3 weeks, which allows to get reliable information on pod set under cool conditions. Using this test, genotypes were identified revealing only a small reduction of the number of pods (chilling tolerance in the narrow sense), but also those compensating the loss of pods under cool conditions by a higher pod set in warmer conditions after the chilling period (tolerance in a broader sense). With respect to the latter also genotypic differences concerning the time to harvest were observed. Moreover, real sensitivity without compensation ability occurred. Responses of cultivars to a chilling period in the field trials of 2011 and 2013 showed a good correlation to the results obtained under controlled conditions. These field trials also demonstrated that soybean can be successfully grown even in Northern Germany, in case early ripening varieties (early 00–0000) are used. In this respect, higher yields of later ripening cultivars were observed in years with higher temperature sums while more stable yields but on a lower level were obtained by early ripening cultivars, where cultivars with high yield stability in general also showed a good chilling tolerance.

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