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Stand und Perspektiven von Intensität und Risiko des chemischen Pflanzenschutzes im Zuckerrübenanbau in Deutschland

Zugehörigkeit
Institut für Zuckerrübenforschung an der Universität Göttingen, Göttingen, Deutschland
Reineke, Heinrich;
GND
1059149273
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Deutschland
Strassemeyer, Jörn;
Zugehörigkeit
Institut für Zuckerrübenforschung an der Universität Göttingen, Göttingen, Deutschland
Stockfisch, Nicol;
Zugehörigkeit
Institut für Zuckerrübenforschung an der Universität Göttingen, Göttingen, Deutschland
Märländer, Bernward

Um die Risiken des chemischen Pflanzenschutzes zu redu­zieren, werden Informationen über Intensität und Risiko des Pflanzenschutzes in Praxisbetrieben benötigt. Diese Studie bezieht sich auf den Pflanzenschutz im Zuckerrüben­anbau.Datengrundlage war eine Befragung zum Anbau 2004 in 109 Betrieben mit 285 Schlägen. Die Intensität wurde anhand der Größen Behandlungshäufigkeit,Wirk­stoffaufwand und Behandlungsindex untersucht. Die Risiken wurden mit dem Bewertungsmodell SYNOPS unter Worst-Case-Bedingungen und unter realistischen Bedingungen analysiert. Rangkorrelationen zwischen Intensität und Risiken wurden berechnet, um den Einfluss der Intensität auf die Risiken zu prüfen. Zusätzlich wurden Intensität und Risiken für die Szenarien Pflanzenschutz in den 1980er Jahren, Pflanzenschutz 2004 und Anbau Glyphosat toleranter Sorten verglichen. Behandlungshäufigkeit (Median: 5,0), Wirkstoffaufwand (Median: 4535 g ha1) und Behandlungsindex(Median: 3,1) unterschieden sich zwischen den Schlägen deutlich. Deren Höhe resultierte zum größten Teil aus der Anwendung von Herbiziden. Im Vergleich der Szenarien wies der Pflanzenschutz in den 1980er Jahren die höchste Intensität auf, während diese beim Pflanzenschutz 2004 und beim Anbau Glyphosat toleranter Sorten etwa gleich war. Die mit SYNOPS ermittelten Risikowerte lagen selbst unter Worst-Case-Bedingungen weitgehend im tolerablen Bereich. Unter realistischen Bedingungen befanden sich die Risikowerte fast immer im tolerablen Bereich. Vom Pflanzenschutz im Zuckerrübenanbau sind somit bei Anwendungen nach guter fachlicher Praxis keine relevanten negativen Folgen für die Umwelt zu erwarten. Der Vergleich der Szenarien zeigte, dass die Risiken beim Pflanzenschutz 2004 (ausschließlich tolerable Risiken) deutlich niedriger sind als beim Pflanzenschutz in den 1980er Jahren (teilweise nicht-tolerable Risiken). Zwischen den Kennzahlen für die Intensität und den Risiken gab es signifikant positive Korrelationen. Die geringen Korrelationskoeffizienten (< 0,4) zeigten jedoch, dass sich Risiken des Pflanzenschutzes nicht anhand der Intensität ermitteln lassen.

To reduce the risk of pesticide use, information on the intensityand risk of pesticide applications in commercial farms is required. This study refers to the pesticide use in sugar beet cultivation. The data base was a survey on thecultivation in 2004 on 109 farms with 285 fields. The intensitywas examined on the basis of the indicators treatmentfrequency, active ingredient amount and treatment frequency. The risks were analysed with the risk indicator model SYNOPS for worst-case-conditions and for realistic conditions. Rank correlations between the intensity and the risks were calculated to test the influence of the intensity on the risks. Additionally, the intensity and the risks were compared between the scenarios Pesticide use in the 1980s, Pesticide use today and Cultivation of glyphosate-tolerant varieties. Treatment frequency (median: 5.0), active ingredient amount (median: 4535 g ha1) and treatment frequency(median: 3.1) varied between the fields significantly. Their amounts resulted largely from the use ofherbicides. In the comparison between the scenarios the Pesticide use in the 1980 showed the highest intensity, whereasit was similar for Pesticide use today and Cultivation of glyphosate-tolerant varieties. The risk values calculated with SYNOPS remained evenfor worst-case-conditions to a large extent within the tolerable bounds. For realistic conditions the risk valueswere almost always within the tolerable bounds. It is thereforeto be expected that pesticide use in sugar beet cultivation in accordance with good farming practice does not cause relevant negative effects on the environment. The comparison between the scenarios showed, that the risks of Pesticide use today (exclusively tolerable risk values) are significantly lower than the risks of Pesticide use in the 1980 (partially intolerable risk values). Significantly positive correlations exist between the indicators of the intensity and the risks. However, the low correlation coefficients (< 0.4) showed that the risks ofpesticide use cannot be determined on the basis of the intensity.

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