Dissemination und Ausscheidung von Chlamydien nach respiratorischer Inokulation im Tiermodell Kalb

Einleitung: Chlamydophila psittaci (Cp) kommt ubiquitär bei Nutztieren vor, die Mechanismen der Erregerübertragung auf Mensch und Tier sind weitgehend unbekannt. Um Transmissionswege aufzuklären, wurden in einem etablierten respiratorischen Infektionsmodell die Dissemination im Tier sowie die Ausscheidung des Erregers untersucht. Methode: Gesunden Kälbern (n=21) wurden je 108 EBE (einschlussbildende Einheiten) Cp intrabronchial inokuliert. Zur Charakterisierung der Ausscheidungswege wurden Blut, Nasen- und Kottupfer, Exhalat und Raumluft über 5 Wochen gewonnen und mittels q rt-PCR und DNA Microarray untersucht. Ergebnisse: Die systemische Dissemination im Blut war in der ersten Woche maximal und dauerte bis 30 Tage nach Inokulation (dpi) an. In der Ausatmungsluft konnte Cp noch 14 dpi nachgewiesen werden. Von den Raumluftproben waren 4/7 bis 8 dpi positiv. Im Kot wurde Cp häufiger detektiert als im Nasensekret (40 % positive Kottupfer bis 18 dpi versus 7 % positive Nasensekrettupfer bis 14 dpi). Fazit: Nach lokaler Inokulation des Erregers in den Respirationstrakt kam es zur systemischen Verbreitung. Die fäkale Ausscheidung überstieg den Erregernachweis in respiratorischen Sekreten. Diesem Phänomen dürfte - neben der systemischen Dissemination - der Mechanismus der mukoziliaren Clearance zugrunde liegen. Ob die resultierende Umweltkontamination für eine Ansteckung gesunder Individuen ausreicht, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.

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