Konventionelle und alternative Haltungssysteme für Geflügel - Infektionsmedizinische Gesichtspunkte

Herkömmliche Arten der Käfighaltung von Hühnern werden ab dem Jahr 2007 in Deutschland nicht länger gestattet sein. Bisher gibt es wenige Studien, welche die Unterschiede zwischen der Käfighaltung und alternativen Haltungsformen aus infektionsmedizinischer Sicht betrachten. Die bestehenden Kenntnislücken sind nur durch Forschungsvorhaben zu schließen. Dies gilt auch für das Entwickeln von Handlungsoptionen, mit denen einer Ausbreitung viraler, bakteri eller und parasitärer Infektionen in den alternativen Haltungsformen begegnet werden kann. Bezüglich der Viruskrankheiten kommt der aviären Influenza beson dere Aufmerksamkeit zu. Da Wildvögel, insbesondere wild lebende Wasservögel, das Reservoir für aviäre Influenzaviren darstellen, ist Geflügel in Freilandhaltung wesentlich stärker infektionsgefährdet als bei geschlossener Haltung. Durch geeignete Maßnahmen müssen direkte Kontakte mit Wildvögeln und eine mittel bare Erregerübertragung über mit Wildvogelkot verschmutztes Wasser, Futter oder Gegenstände verhindert werden. Zahlreiche bakterielle Infektionen, die bei der Geflügelhaltung eine Rolle spielen, sind auf den Menschen übertragbar (Zoonosen). Salmonellen und Campylobacter wird in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung beigemessen. Um eine mögliche Erhöhung des Infek tionsrisikos für den Verbraucher durch die Haltung von Geflügel in Systemen zu vermeiden, welche Infektionen mit bakteriellen Zoonoseerregern begünstigen könnten, besteht hier besonderer Forschungsbedarf. Unter den Parasiteninfekti onen muss bei den Alternativen zur Käfighaltung mit Problemen durch Kokzi diosen gerechnet werden, die sich auch wirtschaftlich deutlich bemerkbar machen können. Die epidemiologische Situation bezüglich der Histomonose in Deutschland sollte geklärt werden. In der Vergangenheit zur Prophylaxe oder Therapie der Histomonose eingesetzte Wirkstoffe sind inzwischen ausnahmslos nicht mehr zugelassen, sodass neue Wirkstoffe entwickelt werden müssen, deren Anwendung am Tier auch für den Menschen unbedenklich ist.

The use of conventional battery cages for hens will be prohibited in Germany in 2007. Only few studies, however, have considered the differences between battery cages and alternative systems with regard to infectious diseases. The existing gaps in the current knowledge need to be closed by research and measures must be developed that will prevent the spread of viral, bacterial, and parasitic infec tions in alternative poultry housing systems. With regard to virus infections, avian influenza requires particular attention. Since wild birds, particularly anseriformes, represent a reservoir for avian influenza viruses, free-ranging poultry is much more at risk of infection than birds in closed hen-houses. Appropriate measures must prevent direct contact with wild birds and transmission via contaminated water, feed, or equipment. Several bacterial infections of poultry represent zoono ses. Salmonella and Campylobacter are considered as particularly important. To avoid a potential increase in the risk of infection for consumers due to poultry keeping systems that might favour infections with bacterial zoonotic agents, there is a special need for research in this area. With regard to parasitic infections, coccidioses may cause problems in alternative poultry housing systems, and lead to considerable economic consequences. The epidemiological situation concerning infections with Histomonas meleagridis needs to be analysed. Since all compounds that had been used for prophylactic or therapeutic purposes in the past have been banned, there is a need to develop new drugs which are safe for animals and humans.

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