Zur Situation der Afrikanischen Schweinepest und der biologischen Charakterisierung aktueller Virusisolate

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) anzeigepflichtige Tierseuche, die mit schweren, unspezifischen Symptomen und einer hohen Mortalität einhergeht. Empfänglich für das gleichnamige DNA-Virus (ASPV) sind ausschließlich Haus- und Wildschweine sowie Zecken der Gattung Ornithodoros. Da es bislang keinen zugelassenen Impfstoff gibt, beruht die Bekämpfung ausschließlich auf strikten veterinärhygienischen Maßnahmen. Wichtigster Bestandteil dieser Maßnahmen ist eine frühzeitige Entdeckung einer Infektion in betroffenen Schweinebeständen und eine schnelle und zuverlässige Labordiagnose. Infektionen mit aktuellen Virusisolaten aus Armenien, Sardinien, Litauen oder Kenia führen bei Haus- und Wildschweinen zu akuten Krankheitsverläufen, deren Kardinalsymptom sehr hohes Fieber (> 41 °C) ist. Begleitet wird dies von diversen unspezifischen Symptomen wie Lethargie, Inappetenz, Diarrhoe, respiratorischen Symptomen sowie einer erhöhten Blutungsneigung. In experimentellen Untersuchungen lag die Mortalität bei 100 %. Bei den durchgeführten pathologischanatomischen Untersuchungen wurden insbesondere ebenholzfarbene gastrohepatische Lymphknoten, Lungenödeme, Petechien in der Nierenrinde und Gallenblasenwandödeme gefunden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Seuchenlage mit einem endemischen Geschehen auf Sardinien, Ausbrüchen in Russland sowie mehreren östlichen EU-Mitgliedstaaten und dem damit verbundenen Risiko für die Einschleppung der ASP in weitere Staaten der EU, unter anderem auch Deutschland, sollten bei unspezifischer Klinik und Pathologie in Hausschweinebeständen geeignete Proben, wie Serum, EDTA-Blut und Milzmaterial differenzialdiagnostisch auf ASP und klassische Schweinepest untersucht werden.

African swine fever (ASF), a disease notifiable to the World Organization of Animal Health (OIE), is characterized by severe, unspecific clinical signs and high mortality rates. Hosts for ASF virus (ASFV) are only members of the family Suidae and soft ticks of the genus Ornithodoros. Currently, no vaccine is available and therefore, the control is primarily based on strict sanitary measures. The most important part is the early detection of the disease within affected animal holdings and the fast and reliable confirmation by laboratory diagnosis. Infections of domestic pigs and European wild boar with recent Armenian, Sardinian, Lithuanian or Kenyan ASFV isolates lead to severe, acute disease courses with the predominant symptom of high fever (> 41°C) accompanied by further unspecific clinical signs such as lethargy, loss of appetite, diarrhoea, respiratory symptoms, and an increased bleeding tendency. In experimental infection studies the mortality rate reached 100%. The most prominent pathomorphological findings included ebony-colored gastrohepatic lymph nodes, lung oedema, petechiae in the renal cortex, and oedema of the gallbladder wall. In the light of the current epidemiological situation with endemic ASFV infections on Sardinia, outbreaks in Russia and several Eastern EU Member States there is a risk for an introduction in further, previously unaffected EU countries including Germany. Hence, appropriate sample materials (serum, blood, spleen) of domestic pigs with unspecific clinical symptoms or pathomorphological findings should be examined for both ASFV and classical swine fever virus.

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