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Influenzaviren und intrazelluläre Signalwege

In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass nach Influenzavirus-Infektion in der Wirtszelle eine Vielzahl von intrazellulären Signalwegen induziert werden. Es gibt Ergebnisse bzw. Hinweise wie sich die Aktivierung der Signalwege auf den viralen Vermehrungszyklus auswirken. Viele Signalwege werden nach Virusinfektion durch die Zelle aktiviert, was darauf hindeutet, dass dies eine Abwehrreaktion der Zelle gegenüber dem Eindringling und somit eine antivirale Antwort der Zelle darstellt. Allerdings konnte auch gezeigt werden, dass die Viren diese Aktivitäten unterdrücken, um die eigene Vermehrung zu sichern. Sie sind ferner in der Lage zelluläre Signalwege zu aktivieren und für die eigene Replikation zu missbrauchen. Ein deutliches Beispiel hierfür stellt der NF-KB Signalweg dar. Aktivierung von NF-KB durch die virale Infektion wird teilweise durch NS1 gehemmt, um eine starke Expression des antiviralen Zytokins IFN M/N zu unterdrücken. Gleichzeitig nutzt das Virus die verbliebende NF-KB Aktivität für Abläufe bei der Apoptose und für die eigene Vermehrung. Hierbei handelt es sich um eine sehr effektive und ökonomische Strategie des Virus, um seine eigene Replikation zu steuern, ohne dass es spezifische virale Induktoren zur Aktivität der Wirtszelle benötigt. Dies zeigt, dass es auf dem Gebiet der Interaktion von Influenzaviren mit Signalwegen der Wirtszelle keine so genannten "Alles oder Nichts" Reaktionen gibt. So können an einer Stelle zelluläre antivirale Antworten für die Vermehrung des Virus missbraucht werden, und an anderer Stelle des Vermehrungszyklus dies proviral genutzt werden. Solche bivalenten Funktionen der verschiedenen Signalwege müssen in Betracht gezogen werden, wenn untersucht wird, wie groß der Einfluss eines einzelnen zellulären Signalwegs auf die Virusvermehrung ist. Allerdings bietet ein zellulärer Signalweg, der die Vermehrung des Virus unterstützt auch hervorragende antivirale Therapieansätze (Ludwig et al., 2003).

It has been described in the last years that after influenza virus-infection a variety of intracellular signalling pathways have been induced. There are examples and suggestions how the viral replication cycle leads to the activation of intracellular signalling pathways. A variety of signalling pathways are activated after virus-infection as an alert-response against the invading pathogen that can be considered as an antiviral response of the host cell. Nevertheless, it was also shown, that viruses are able to suppress these cellular responses to assure their own replication. Moreover, viruses are also able to activate and misuse cellular signalling pathways for their own survival. The NF-KB signalling pathway is an excellent example of these sceneries. Activation of the NF-KB signalling pathway mediated by the virus can partially be blocked by the NS1 protein to suppress a strong antiviral IFN M/N response. At the same time the virus takes advantage of the remaining NF-KB activity for virus related apoptosis and for its own replication. This is a highly effective and economic way for the virus to control its replication without the need for specific viral inducers of cellular responses. This demonstrates, that there are no "all or nothing" reactions in the field of interactions of Influenza viruses with intracellular signalling pathways. In one situation cellular antiviral responses can be misused by the virus of its own replication and at another point the same signalling pathway may even be turned into a pro-viral activity. When the impact of a given signalling pathway on viral growth is evaluated these bivalent functions of these pathways should be taken in consideration. Nevertheless, a signalling pathway that supports viral growth is an excellent target for antiviral therapy (Ludwig et al. 2003)

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