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Modellierung des Umwelt-Risikopotenzials von Pflanzenschutzstrategien im Zuckerrübenanbau

Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Deutschland
Gutsche, Volkmar;
GND
1059149273
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Deutschland
Strassemeyer, Jörn;
Zugehörigkeit
Institut für Zuckerrübenforschung Göttingen, Deutschland
Ladewig, Erwin

Das Modell SYNOPS zur Bewertung des Umwelt-Risikopotenzials von Pflanzenschutzstrategien wurde erfolgreich auf den Zuckerrübenanbau in Deutschland im Rahmen eines Verbundvorhabens angewendet. Gleichzeitig konnten die im Gesamtprojekt erzielten Ergebnisse zur Auswirkung der geprüften Strategien auf die Regenwurmpopulation zur Interpretation der entsprechenden SYNOPS-Risikoindizes herangezogen werden. Die Risikobewertung ergab eine relative Vorzüglichkeit der Minimengen-Strategie gegenüber einer praxisüblichen Strategie mit moderat reduzierten Aufwandmengen und diese wiederum gegenüber einer zugelassenen Strategie mit vollen Aufwandmengen, sowohl für den terrestrischen als auch den aquatischen Bereich. Die errechneten Risikoindizes liegen bei den Regenwürmern durchweg unter der Vernachlässigungsgrenze, bei den Wasserorganismen unter Beachtung der Abstandsauflagen ebenfalls. Diese Modellaussage wurde durch die Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen zur Regenwurmpopulation im Verbundvorhaben bestätigt. Damit wurde die Validität des Modells bestätigt. Bei den Hochrechnungen der Strategien in fünf ausgewählten Boden-Klima-Regionen Deutschlands ordnen sich die geprüften Strategien in den mittleren bis unteren Bereich der Risikopotenziale der vielfältigen Strategien in der Praxis, die im Rahmen des Projektes NEPTUN erhoben wurden, ein. Bei Regenwürmern lagen alle Risikoindizes unter der Vernachlässigungsgrenze. Im aquatischen Bereich gab es bei Algen sehr wenige „Ausreißer“ über der Grenze. Diese finden ihre Erklärung im Zusammentreffen von extrem ungünstigen Bedingungen. Die geprüften Strategien als auch die in der Praxis angewandten sind also unter dem Umweltaspekt als unbedenklich einzuordnen. Das trifft vom Grundsatz auch für die Wasserorganismen zu wobei hier im Rahmen von Hot-Spot-Analysen zu prüfen ist, ob sich in bestimmten Regionen die extrem ungünstigen Bedingungen häufen und eventuell Maßnahmen zu Verringerung dieses Restrisikos angeraten und möglich sind. Zurzeit wird an einer Web-Anwendung des Modells gearbeitet, die dann voraussichtlich Ende 2011 über das Internet zur online-Anwendung bereit steht. Damit wird den Diensten und der Wissenschaft ein wichtiges Werkzeug zur Beratung im Sinne des „Nationalen Aktionsplan für eine nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ bereit gestellt.

In frame of an cooperative research project the model SYNOPS to assess environmental risk of plant protection measurements has been successfully applied for evaluation of three chemical plant protection strategies in sugar beet growing tested in field experiments at 9 respectively 10 sites in 2008 and 2009. The assessment has shown relative advantages of the “Minimal dosage strategy” with a high number of pesticides against a “Common practice strategy” with a smaller number of pesticides and common dose rates and a “Registered strategy” with very few pesticides applied with the registered application dose. But all calculated risk indices for earthworms are below the neglect-limit where negative effect can be excluded with high confidence. The same has been found out for water organisms if the pesticide specific application requirements regarding buffer zones are complied with. The results of the field investigations regarding effects on earthworms have confirmed the results of model SYNOPS. Simulation of the tested strategies on all sugar beet fields in 5 large regions in Germany and the comparison with strategies in practice of these regions by means GIS-technology has shown their environmental soundness in general. Only very few calculated risk indices for algae were above the neglect-limit caused by extremely unfavourable application conditions. Whether there is a real risk should be investigated in further hot-spot analysis.

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