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Einfluss Kupfer-haltiger anthropogener Einträge auf Bodenmikroorganismen - eine Übersicht. : II. Mikrobielle Aktivitäten

Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Deutschland
Malkomes, Hans-Peter

Erhöhte Kupfergehalte im Boden können natürlichen Ursprungs sein. Häufig beruhen sie jedoch auf anthropogenen Einträgen. So resultieren sie in landwirtschaftlich, gartenbaulich sowie im Obst- und Weinbau genutzten Böden oft aus der langjährigen Anwendung von Cu-haltigen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie von Klärschlämmen. In der Forstwirtschaft dürften dagegen industrielle Emissionen vorherrschen, die teilweise zu sehr hohen Cu-Belastungen (oft zusammen mit anderen Schwermetallen) geführt haben. Ergänzend zum ersten Teil der Übersichtsarbeit über mikrobielle Populationen werden hier die Einflüsse von Kupfer auf mikrobielle Aktivitäten im Boden dargestellt. Darunter fallen Aktivitäten des Kohlenstoffkreislaufs (Atmung, Zellulose- und Streuabbau), des Stickstoffkreislaufs (N-Bindung, N-Mineralisierung, Nitrifikation, Denitrifikation) sowie verschiedene Enzymaktivitäten und einige spezielle Leistungen (Humusbildung, Aggregatbildung, Abbau von Pflanzenschutzmitteln). Außerdem wird die Beeinflussung der Cu-Wirkungen durch andere Umweltchemikalien besprochen sowie Möglichkeiten zur Minimierung der Cu-Effekte. Der Umfang der zu den einzelnen Teilgebieten verfügbaren Literatur ist allerdings sehr unterschiedlich. In der Übersicht wird neben der Wirkung des Kupfergehalts im Boden auch die Cu-haltiger Pflanzenschutzmittel sowie verschiedener anorganischer Cu-Verbindungen behandelt. Extrem hohe Cu-Belastungen aus industriellen Emissionen werden nur ergänzend berücksichtigt. Insgesamt wurden bei den meisten mikrobiellen Aktivitäten Einflüsse von Kupfer festgestellt, darunter auch von Dosierungen, die unter praxisnahen Bedingungen vorkommen oder sogar geringer sind. Andererseits wurden erstaunlicherweise in einigen Fällen auch bei sehr hohen Cu-Belastungen keine messbaren Effekte beobachtet. Aufgrund der in beiden Teilen der Übersichtsarbeit zusammengetragenen Ergebnisse sowie möglicherweise ansteigender Cu-Konzentrationen im Boden wird ein zurückhaltender Umgang mit Cu-haltigen Pflanzenschutz- und Düngemitteln empfohlen sowie auf Forschungsdefizite hingewiesen.

Increased Cu contents in soil may result from natural sources. In many cases, however, they are induced by anthropogenic activities. Especially in some agricultural, horticultural, vineyard or orchard soils the long-term application of Cu-containing pesticides, fertilizers and sewage sludge caused increased copper contents. In forest soils, however, sometimes a very high Cu pollution (mostly together with other heavy metals) may result from industrial emissions. In addition to the already published first part of the review on microbial populations now some further influences of copper on microbial activities in soil are presented. They include activities of the carbon cycle (respiration, cellulose and litter decomposition), the nitrogen cycle (nitrogen fixation, mineralization, nitrification, denitrification), several enzymatic as well as some special activities like humus formation, aggregation of soil particles or degradation of pesticides. In addition the modification of the Cu effects by other pollutants are presented and possibilities to minimize the influence of copper itself, too. The distribution of the available publications to the themes, however, looks very heterogenic. Besides the effects of the copper content in soil on microbial activities also those of Cu-containing pesticides and several inorganic Cu compounds have been discussed in this review. Extremely high copper pollutions by industrial emissions, however, are only additionally included in some cases. Several effects of copper on most microbial activities in soil were found in the cited literature. This includes influences of those Cu doses occurring under practical conditions and even lower ones. Contradicting to this, however, in some publications very high Cu contents did not show measurable effects. As a result from the literature cited in both parts of the review and possibly increasing Cu contents in soil a restricted handling of Cu-containing pesticides and fertilizers is recommended and some ecotoxicological research deficits are presented.

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