Artikel Alle Rechte vorbehalten
referiert
Veröffentlicht

Falscher Mehltau (Bremia lactucae) an Salat (Lactuca sativa) - Welches Potenziel haben Pflanzenstärkungsmittel?

GND
120239817
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Richter, Ellen;
Zugehörigkeit
Behörde für Wirtschaft und Arbeit, Pflanzenschutzamt Hamburg
Scharf, Michael;
Zugehörigkeit
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Gartenbauzentrum Straelen/Köln-Auweiler
Herbener, Martin

Ein Befall mit dem Falschen Mehltau, Bremia lactucae, an Salaten (Lactuca sp.) führt regelmäßig in verschiedenen Regionen Deutschlands zu hohen Ernteausfällen. Die Pflanzung resistenter Sorten bietet aufgrund der vielen unbekannten, regional verschiedenen und z. T. unsta­bilen Erregerformen oder Fysios nicht immer die gewünschte Sicherheit. Neben der Einhaltung von Hygiene­maßnahmen sind Fungizidbehandlungen unerlässlich, um der Entwicklung weiterer virulenter Erregerformen vorzubeugen. Um die Anwendungshäufigkeit von Fungiziden im integrierten Anbau zu reduzieren oder zur Befallsvorbeugung im ökologischen Anbau können Pflanzenstärkungsmittel verwendet werden. In den vergangenen Jahren wurde an verschiedenen Forschungseinrichtungen überprüft, ob Pflanzenstärkungsmittel das Auftreten des Falschen Mehltaus im Salatbestand verhindern oder zumindest die Ausbreitung verzögern können. Die Ergebnisse sollen als Hilfestellung für die Beratung bei der Salatproduktion dienen. Eine eindeutige, den Befall vermindernde oder ver­zögernde Wirkung wurde vor allem unter geschützten Bedingungen im Gewächshaus beobachtet, selten jedoch im Freiland. Mit dem Falschen Mehltau an Salat wurde ein oftmals schwer bekämpfbarer Erreger ausgewählt. Selbst Pflanzenschutzmittel konnten einen Befall nicht immer vollständig verhindern. Pflanzenstärkungsmittel oder Blattdünger mit den Inhaltsstoffen Kaliumphosphonat und Kupferoxychlorid zeigten eine gute vorbeugende Wirkung. Phosphonathaltige Pflanzenstärkungsmittel dürfen jedoch nicht uneingeschränkt im ökologischen Anbau verwendet werden. Andere Präparate scheinen, in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln angewendet, deren Wirksamkeit positiv zu beeinflussen. Die Eignung der Präparate für die Praxis ist letztlich von der Anbau- und Vermarktungsform der Salate abhängig. Für die meisten getesteten Pflanzenstärkungsmittel gilt jedoch, dass ihre Anwendung im Freiland aufgrund unzureichender Wirkung nicht empfehlenswert ist.

Downy mildew (Bremia lactucae) regularly causes high reductions or even losses in lettuce (Lactuca sp.) yield in different regions of Germany. Besides denominated races B. lactucae occurs in many unknown, regionally different and often unstable pathotyps. Hence, using resistant cultivars does not always exclude infestation by regional pathotyps. Apart from hygiene measures applications of fungicides are necessary to prevent the development of new virulent races. To reduce application frequency of fungicides or to prevent infestation in organic production plant strengtheners or plant resistance inducers can be used. In the last years various products appeared on the market. However, the efficacy evaluation of these products is not included in the registration procedure in Germany. The objective of this study was to test some preselected products concerning their effect on a reduction or at least a delay of infestation. These findings should serve as a basis for recommendations in vegetable production. The results of this study demonstrate that some products revealed a clear reduction in disease severity of downy mildew under protected conditions in the greenhouse. Under field conditions the effect was minor or negligible in most cases. Even fungicides failed to control downy mildew sufficiently when the infection had already started. Only plant strengtheners containing phosphonate or foliar fertilizers containing copper oxychloride caused reduced disease severity similar to fungicides when used on a weekly basis. In conclusion, the application of the tested plant strengtheners containing plant extracts, salts or microorganisms under field conditions is not advisable. Finally, the grower himself has to decide if a product is appropriate for practical use depending on the way of cultivation and marketing of the produce.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten