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Julius Kühn und die Kulturpflanzen: Ein historischer Überblick seiner Arbeiten anlässlich des 100sten Todestages

GND
1058968084
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Deutschland
Hallmann, Johannes;
GND
138651116
Zugehörigkeit
Nottuln
Quadt-Hallmann, Andrea;
GND
172053803
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Deutschland
Deml, Günther

Am 14. April 1910 verstarb der Landwirt und Wissenschaftler Prof. Dr. Julius Kühn in Halle (Saale). Sein ungeheurer Schaffensdrang, seine immerwährende Arbeitslust aber auch unendliche Herzensgüte machten ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit und zum Vorbild tausender Studenten, die ihn liebevoll „Vater Kühn“ nannten. Er gilt als Begründer des agrarwissenschaftlichen Studiums, hat die „Prüfungsanstalt für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte“ aufgebaut, sich für die Gründung pflanzenpathologischer Anstalten – quasi der Vorgängerorganisation des Julius Kühn-Instituts – eingesetzt und schuf mit der „Versuchsstation für Nematodenvertilgung Halle“ den Vorläufer des amt­lichen Pflanzenschutzdienstes in Deutschland. Damit hatte Julius Kühn die erforderlichen Strukturen geschaffen, landwirtschaftliche Forschung zu betreiben, Lösungen zu erarbeiten und diese in der Praxis zu etablieren. Wie kaum ein Zweiter hat Julius Kühn die landwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland vorangetrieben. Unter anderem etablierte er das landwirtschaftliche Versuchswesen, führte die Drillsaat in Schlesien ein, erkannte in dem Rübenzystennematoden Heterodera schachtii den wahren Verursacher der Rübenmüdigkeit und beschrieb bedeutende Schaderreger, wie Ditylenchus dipsaci und Rhizoctonia solani. Sein wegweisendes Werk Die Krankheiten der Kulturgewächse, ihre Ursachen und ihre Verhütung gilt als das weltweit erste phytomedizinische Lehrbuch. Bis heute werden die Arbeiten Julius Kühns in verschiedensten Institutionen fortgeführt, so auch im Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, dessen Namensgeber er ist. Anlässlich des 100sten Todestages von Julius Kühn soll dieser Beitrag an seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Kulturpflanzen erinnern.

On April 14, 1910 the farmer and scientist Prof. Dr. Julius Kühn passed away in Halle, Germany. His enormous scientific productivity and creativity along with his ongoing enthusiasm and kind-heartedness made him an outstanding personality and an archetype for thousands of his students which called him fondly “Father Kühn”. He established agricultural sciences at the university, co-launched the “Institute for inspection of agricultural machinery and equipments”, postulated the need for phytopathological Institutes – such as the Julius Kühn-Institut – and established the “Experimental Station of Nematode Control Halle”, predecessor of the Plant Protection Service in Germany. Hence, Julius Kühn created the infrastructure to study the mechanisms of modern agriculture, develop solutions and established them in praxis. Unlike any other person, Julius Kühn promoted agricultural development in Germany. He established modern field experimentation, introduced the drill seed technology in Silesia, discovered the beet cyst nematode as origin of the beet replant disease and described important plant pathogens such as Ditylenchus dipsaci and Rhizoctonia solani. His great work Die Krankheiten der Kulturgewächse, ihre Ursachen und ihre Verhütung is considered to be the first text book in phytopathology worldwide. Today, his work is continued by several institutions such as the Julius Kühn-Institut, Federal Research Institute for Cultivated Plants, which is carrying on his name. The 100 year anniversary of his death is commemorated by reviewing some of his pioneering research on cultivated plants.

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