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Die Waldschutzsituation 2010 in der Bundesrepublik Deutschland

GND
13784624X
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Bräsicke, Nadine;
GND
1058985183
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Wulf, Alfred

Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick zur Waldschutz-Situation des vergangenen Jahres für die Bundesrepublik Deutschland. Die Aktivitäten im Forstschutz wurden zu Beginn des Jahres 2010 durch umfangreiche Schäden verschiedener Sturm- und Orkantiefs beherrscht. Neben einer beachtlichen Menge an Wurf- und Bruchholz (ca. 3,8 Mio. m3), zeigten sich im weiteren Jahresverlauf zunehmend Absterbeerscheinungen an verbleibenden Beständen, die infolge von Wurzel- und Rindenverletzungen während der Unwetterlage verursacht wurden. Eine schnelle Aufarbeitung der Schadhölzer, das kühl-feuchte Frühjahrswetter und die effektiven Monitoring-Maßnahmen verhinderten jedoch eine Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer. Insgesamt waren die Wetterbedingungen in 2010 ausschlaggebend, für die weitestgehend entspannte Situation bei den Forstschädlingen. Somit beschränkten sich die Insektizidanwendungen aus der Luft auf Behandlungen gegen Dendrolimus pini in brandenburgischen Kiefernwäldern und Lymantria dispar in Eichenwäldern von Unter- und Mittelfranken (Bayern). Die Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners hält in einigen Bundesländern weiterhin an, so dass es auch hier zu lokalen Bekämpfungsmaßnahmen gekommen ist (z.B. Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Bayern). Begünstigende Wetterbedingungen in der Vegetations­periode führten vor allem zu pilzbedingten Forst­krankheiten. Beispiel für das kühl-feuchte Klima im Frühjahr war das häufige Auftreten von Schütte-Pilzen (Rostige- und Rußige Douglasienschütte). Dagegen verursachte das warm-trockene Sommerwetter einen starken Befall der Eichen mit Mehltau, der in Kombination mit starkem Insektenfraß zu schweren Vitalitätsverlusten führte. Auch das Neue Eschentriebsterben verursacht weiterhin zunehmende Probleme und mit der Ruß­krankheit des Ahorns, die sich weiter regional ausbreitet, hat sich eine neue Baumkrankheit in Deutschland etabliert.

The report gives an overview of the situation on forest health and forest protection during the year 2010 in the Federal Republic of Germany. The activities in forest protection were dominated by the effects of various storms, which caused approximately 3.8 Mio. m3 of storm loss in Germany. Later in the year there were more symptoms of dying tissue on the remaining stocks, because of root and bark injuries during the storm situation. Immediate harvesting of damaged wood, the cool and wet weather in spring as well as the effective monitoring measures prevented outbreaks of spruce bark beetles (Ips typographus, Pityogenes chalcographus). Weather conditions during the year were responsible for few problems with forest pests in 2010. Only low aerial treatments were necessary. In pine forests of north-eastern Germany chemical control against pine moth (Dendrolimus pini) was done. Also in oak forests of north Bavaria insecticide were used against gypsy moth (Lymantria dispar). Furthermore the outbreak of oak processionary moth (Thaumetopoea processionea) continues and regional treatments were performed. Favorable weather conditions during the vegetation period resulted mainly tree diseases. For example the cool-moist conditions in spring were favoured needlecast fungi (Rhabdocline pseudotsugae, Phaeocryptopus gaeumannii). Other hand, caused the warm and dry summer a strong contamination with oak mildew (Erysiphe alphitoides) which, in combination with heavy insect damage, caused vitality losses. The new ash decline remains at a high level and the sooty bark disease (Cryptostroma corticale) obviously has established as a new disorder on maple in Germany.

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