EHEC O104:H4-Ausbruch 2011 in Europa: ein neues IT-Tool für staatliche Untersuchungen von Ausbrüchen

Rückverfolgung von Lebensmittellieferketten ausgehend von Erkrankungsclustern (= Orte mit bekannter Exposition + Erkrankung von mehreren Personen z.B. Hotels, Restaurants, etc.) kombiniert mit epidemiologischer Analyse ist die Methode der Wahl in Ausbruchssituationen, besonders wenn der bakteriologische Nachweis des Erregers im inkriminierten Lebensmittel nicht gelingt. Der kritische Punkt ist die Sammlung und Strukturierung der Daten zu den Lieferbeziehungen. Die hier entwickelte Methode basiert auf Exceltabellenvorlagen für den Datenlieferanten (z.B. Länderbehörden, Veterinärämter vor Ort). Um die Nachteile von Excelbasiertem Datenaustausch (manuelle Dateneingabe ist sehr zeitaufwendig und fehleranfällig) zu kompensieren, wurde eine neue Datenbankinfrastruktur entwickelt, die automatische Unterstützung bei der Datenbereinigung leistet. Bei dem EHEC-Ausbruch 2011 hat sich das neu entwickelte System als sehr wirksam erwiesen. Es ist anwendbar auf alle Arten von Lebensmitteln, leicht handhabbar in Ausbruchsuntersuchungen und ermöglicht auch eine kombinierte Vorwärts-/ Rückwärtsverfolgung. Zeitnah bedarf es jedoch der Entwicklung eines Data-Management-Systems, das die schnelle elektronische Bereitstellung von Lieferdaten bei gleichzeitiger Gewährleistung der Vertraulichkeit der Daten ermöglicht.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten