Das Vorkommen des kleinen Fuchsbandwurmes ( Echinococcus multilocularis) beim Marderhund ( Nyctereutes procyonoides) in Nordbrandenburg, Deutschland

Die alveoläre Echinokokkose des Menschen, verursacht durch das Larvenstadium des "Kleinen Fuchsbandwurmes" (Echinococcus multilocularis), ist eine Zoonose, die beim Menschen unbehandelt in der Regel tödlich verläuft. Der Parasit, der in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet ist, lebt im Dünndarm von Raubtieren, hauptsächlich von Hundeartigen. Hauptendwirt in Europa ist der Rotfuchs. Der Marderhund - ein Neozoon mit zunehmender Ausbreitung - muss hier als neuer, zusätzlicher Endwirt für E. multilocularis angesehen werden. Im Jahr 2001 wurde der Parasit zum ersten Mal bei Marderhunden in Brandenburg gefunden. Zwischen 2000 und 2008 untersuchten wir insgesamt 1252 Marderhunde aus Brandenburg mit der Intestinal Scraping Technique auf E. multilocularis. Die meisten Proben stammten aus den nördlichen Landkreisen, auch alle 60 Tiere, bei denen E. multilocularis nachgewiesen wurde. Mit Hilfe eines bayesianischen Beta-Binomial-Modells wurden die wahren Prävalenzen auf Gemeindeebene für die gesamte Studiendauer auf 6,3 % bis 12,0 % geschätzt. Durch seine Fähigkeit, weite Gebiete in relativ kurzer Zeit zu besiedeln, und durch seine Nahrungswahl - Mäuse sind Hauptbestandteil der Nahrung - kann die Bedeutung des Marderhundes als etablierte Endwirtpopulation für E. multilocularis in Deutschland zunehmen.

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